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Einwanderungsgeschichte arktischer Pflanzen in die Alpen

Recent immigrants or ancient witnesses of recurrent climate change? The fate of rare arctic plants in the Alps revisited

Peter Schönswetter (ORCID: 0000-0001-9225-4566)
  • Grant-DOI 10.55776/J2311
  • Förderprogramm Erwin Schrödinger
  • Status beendet
  • Projektbeginn 01.12.2003
  • Projektende 31.12.2004
  • Bewilligungssumme 40.117 €
  • Projekt-Website

Wissenschaftsdisziplinen

Biologie (100%)

Keywords

    Arctiv Plants, Alpine Plants, Migration, Long-Distance Dispersal, Pleistocene, Phylogeography

Abstract

Die Alpen beherbergen eine große Zahl von Pflanzen, die ihre Hauptverbreitung in der Arktis besitzen. Einige dieser Arten sind in den Alpen extrem selten. Auffälligerweise findet man die meisten der seltenen arktisch-alpinen Pflanzen nicht in randlichen Bereichen der Alpen, die während der Würm-Eiszeit vor 18.000 Jahren unvergletschert blieben, sondern in den höchsten, früher am stärksten vergletscherten Gebieten der Alpen. Viele Autoren erklären die Herkunft der Alpischen Populationen arktisch-alpin verbreiteter Pflanzen mit Wanderungen durch das Flachland nördlich der Alpen während früherer Kaltzeiten des Pleistozäns und mit Überdauerung auf eisfreien Gipfeln im Inneren des Eisschildes. Andererseits könnten die seltenen arktisch-alpinen Pflanzen aber auch junge Zuwanderer sein, die die Alpen erst gegen Ende des Pleistozäns oder im Holozän erreichten. In diesem Fall könnte das ausschließliche Vorkommen in den zentralsten Alpenteilen standortsökologisch begründet sein. Das Hauptziel der vorgeschlagenen Untersuchung ist es, die Einwanderungsgeschichte fünf seltener arktisch-alpiner Modellarten mit molekularen Methoden (Fingerprinting und Sequenzier-Techniken) zu enthüllen. Die Hauptfrage ist, ob die seltenen arktisch-alpinen Pflanzen alte Glazialrelikte oder junge Zuwanderer sind. Falls sie junge Zuwanderer sind, wollen wir untersuchen (a) woher sie in die Alpen eingewandert sind und (b) ob die Alpischen Populationen von einmaligen oder mehrfachen Immigrationsereignissen abstammen. Falls sie hingegen alte Glazialrelikte sind, werden wir der Frage nachgehen, ob es eine phylogeographische Struktur innerhalb der Alpen gibt. Da einige der untersuchten Arten in den Alpen hochgradig gefährdet sind, könnten die Resultate der vorgeschlagenen Untersuchung auch dazu beitragen, genetisch divergente und variable Populationen as Ziele für Schutzmaßnahmen auszuwählen.

Forschungsstätte(n)
  • University of Oslo - 100%

Research Output

  • 1789 Zitationen
  • 1 Publikationen
Publikationen
  • 2005
    Titel Molecular evidence for glacial refugia of mountain plants in the European Alps
    DOI 10.1111/j.1365-294x.2005.02683.x
    Typ Journal Article
    Autor Schönswetter P
    Journal Molecular Ecology
    Seiten 3547-3555

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