Dystoner Tremor als Ursache für SWEDDs?
Dystonic tremor may be one cause of SWEDDs
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (100%)
Keywords
-
SWEDDs,
Dystonie,
Tremor,
Parkinson,
TMS,
Elektrophysiologie
In kürzlich durchgeführten Medikamentenstudien, die PatientInnen im Frühstadium des Morbus Parkinson aufgrund etablierter klinischer Kriterien eingeschlossen hatten, wiesen 11 -15% der PatientInnen ein normales Dopamintransporter Imaging auf. Ursprünglich wurde die Sensitivität der bildgebenden Methoden (SPECT bzw. PET) in Frage gestellt, um Veränderungen im Frühstadium des Morbus Parkinson erkennen zu können. Jedoch blieb der SPECT- bzw. PET-Befund bei allen diesen PatientInnen auch nach einem Beobachtungszeitraum von 4 Jahren unverändert. Die Diagnose dieser PatientInnen (die meisten hatten einen Ruhetremor) blieb unklar und sie erhielten die Bezeichnung SWEDDs (Scans Without Evidence of Dopaminergic Deficit). Um dieses neue Krankheitsbild besser zu verstehen und vom Morbus Parkinson genauer unterscheiden zu können (was mit den derzeitigen klinischen Methoden ja nicht gelingt), ist es von großer Wichtigkeit die zugrundeliegende Pathophysiologie zu erkennen. Es wurde vor kurzem vorgeschlagen, dass dystoner Tremor einer der Ursachen für SWEDDs sein könnte. Diese Schlussfolgerung stammt aus einer klinischen Studie von Patienten mit Ruhetremor und der Diagnose Morbus Parkinson, aber mit normalem DaTSCANs. Da Dystonie eine wichtige Ursache von SWEDDs sein könnte, stellen wir die Hypothese auf, dass sich elektrophysiologische Tremorcharakteristika und motorisch-kortikale Physiologie von SWEDDs PatientInnen und PatientInnen mit Morbus Parkinson unterscheiden, und sich stattdessen Ähnlichkeiten mit DystoniepatientInnen finden werden. Die Ziele dieser Studie sind daher: 5. Mittels elektrophysiologischer Methoden Tremorcharakteristika (Frequenz, Amplitude, Kohärenz, Power- Spektrum-Analyse.) von SWEDDs PatientInnen zu definieren. 6. Mittels Transkranieller Magnetstimulation die kortikale Erregbarkeit (cortical silent period, intracortical inhibition and facilitation, short and long latency afferent inhibition) von SWEDDs PatientInnen zu untersuchen. 7. die Plastizität des motorischen Kortex von SWEDDs PatientInnen mittels sogenannter "paired associative stimulation technique" zu untersuchen. 8. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bei SWEDDs PatientInnen mit denen von PatientInnen mit Morbus Parkisnon, Essentiellem Tremor und Segmentaler Dystonie zu vergleichen. Wir hoffen mit Hilfe dieser umfangreichen elektrophysiologischen Untersuchung die pathophysiologischen Veränderungen von SWEDDs charakterisieren zu können, und damit eine bessere Differenzierung von anderen Tremorsyndromen, vor allem dem Morbus Parkinson, zu erreichen.
- Institute of Neurology - 100%
Research Output
- 364 Zitationen
- 2 Publikationen
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2010
Titel Distinguishing SWEDDs patients with asymmetric resting tremor from Parkinson's disease: A clinical and electrophysiological study DOI 10.1002/mds.23019 Typ Journal Article Autor Schwingenschuh P Journal Movement Disorders Seiten 560-569 Link Publikation -
2010
Titel Tremor—some controversial aspects DOI 10.1002/mds.23289 Typ Journal Article Autor Quinn N Journal Movement Disorders Seiten 18-23 Link Publikation