Interpretative Politikanalyse- Entwicklung einer "toolbox"
Interpretative Policy Analysis - development of a toolbox
Wissenschaftsdisziplinen
Politikwissenschaften (100%)
Keywords
-
Interpretative Approach,
Policy Analysis,
Methodical Device
Obwohl interpretative Ansätze zur Politikanalyse bereits entwickelt und vorwiegend in den USA initiiert wurden, haben sie in Europa eine größere Verbreitung gefunden. Trotzdem ist es ziemlich schwierig diese interpretativen Ansätze der Politikanalyse einer breiten Basis von Politologinnen und Studierenden in der Praxis zugänglich zu machen. Das hier vorgelegte Forschungsprojekt verfolgt zwei Hauptziele: Einerseits wird untersucht, warum die interpretativen Ansätze in der Politikwissenschaft in den USA nicht erfolgreich waren und sind, obwohl gerade diese Ansätze die Identifikation von Mechanismen unterstützen; etwas zu dem empirische Ansätze, die einem positivistischen Forschungsdesign folgen, nicht in der Lage sind. Diese Analyse hängt mit der in den USA laufenden Diskussion über die Ausrichtung der Politikwissenschaften und ihrer Relevanz für die Allgemeinheit direkt zusammen. Desweiteren wird beabsichtigt, im Zuge des Projektes einen "Werkzeugkasten" für die methodischen Instrumente zu entwickeln, die bei der interpretativen Politikanalyse verwendet werden. Diese Systematisierung, Klärung und Abgrenzung von methodischen Instrumenten (z.B. Rahmenanalyse, narrative, diskursive, rhetorische und emotionale Analyse) unterstützt die praktische Anwendung der Politikanalyse und erlaubt den Brückenschlag zu "konventionelleren" Ansätzen, die sich um Kategorien wie Interessen, Netzwerke, Akteure und Institutionen zentrieren. Deswegen umfasst dieses Projekt de-facto zwei Teilbereiche, die eng miteinander verknüpft sind und ineinander übergreifen: Der erste Teil beschäftigt sich damit, warum empirische Ansätze in den USA so attraktiv sind und untersucht welche Mechanismen dieser Dominanz zugrunde liegen. Die Debatte bezüglich der Ausrichtung der amerikanischen Politikwissenschaft hat in der jüngeren Vergangenheit einige Aufmerksamkeit der Medien erhalten, was zu einer Reihe von Interviews namhafter Politikwissenschafter geführt hat. Ich werde diese unter Anwendung der "Schneeball-Technik" kontaktieren und darüber hinaus auch andere Politikwissenschafterinnen an namhaften Universitäten wie Rutgers, Harvard, Cornell u.a. interviewen. Ich erwarte die Entwicklung eines Verständnisses wie eine Brücke zwischen den empirischen und den interpretativen Methoden geschlagen werden kann. Dieses Wissen wird es mir in weiterer Folge ermöglichen, entsprechende Ideen zu entwickeln, wie die Relevanz der interpretativen Methoden vergrößert werden kann. Im zweiten Teil wird analysiert, wie die durch die interpretative Politikanalyse entwickelten Konzepte definiert, abgegrenzt sowie im Zuge der Fallanalyse rekonstruiert werden können. Weiters wird untersucht, wie die Zusammenhänge zwischen diesen Konzepten gestaltet sind. Die Entwicklung eines Werkzeugkastens, welcher die Anwendung dieser systematisiert, soll mich so in die Lage versetzen, Ideen zu entwickeln, um die interpretative Politikanalyse mit anderen politikwissenschaftlichen Ansätzen zu verbinden. Der zweite Teil basiert auf Textanalysen und auf der provisorischen Anwendung. Die Entwicklung von methodologischen Werkzeugen für die interpretative Politikanalyse und die im Zuge meines Forschungsaufenthaltes in den USA empirisch gefundenen Erkenntnisse werden darüber hinaus Teil meiner geplanten Habilitationsschrift sein.