Impact-Messung nationaler Gesundheitstechnologiebewertungen
Impact Assessment of Health Technology Assessment policies
Wissenschaftsdisziplinen
Gesundheitswissenschaften (60%); Politikwissenschaften (40%)
Keywords
-
Health Economics,
Pricing of medicines,
Health Technology Assessment,
Healthcare decision-making,
High cost medicines,
Cost-effectiveness analysis
Hintergrund: Aufgrund von knappen finanziellen, öffentlichen Gesundheitsressourcen setzen Gesundheitsentscheidungsträger nicht nur in Österreich sondern auch auf europäischer bzw. weltweiter Ebene immer mehr auf die Bewertung von Gesundheitsleistungen durch Gesundheitstechnologiebewertung (Health Technology Assessment, HTA). Unter HTA- Berichten wird die systematische Evaluierung und Bewertung bereits eingeführter bzw. neuer medizinischer Technologien (d. h. Verfahren, Leistungen, Prozeduren) inklusive Arzneimittel, Medizinprodukte, aber auch Organisationsstrukturen, in denen medizinische Leistungen erbracht werden, verstanden. Untersucht werden medizinische und ökonomische sowie soziale, ethische und rechtliche bzw. organisatorische Aspekte. In den letzten zehn Jahren ist ein Trend hinsichtlich der Einfuehrung von HTA-Berichten erkennbar. Sogar Laender, die traditionell keine Bewertung von Medikamenten vorgenommen haben, sehen sich unter dem derzeitgen finanziellenDruckimmer mehr gezwungenKosteneffektivitaetsanalysen vorzunehmen. Allerdings ist festzustellen, dass es nicht automatisch gegeben ist, dass HTA- Berichte als Grundlage fuer Erstattungsentscheidungen herangezogen werden. Ziele: Das allumfassende Ziel dieses Projektes ist den kombinierten Effekt von Evolution von evidenzbasierter Entscheidungsfindung und staatlichem Eingriff im Erstattungsprozess zu bewerten. Dabei werden drei spezifische Ziele verfolgt: 1) Systematische Darstellung der Evolution von evidenzbasierterErstattungsentscheidunginkl.HTA in denvier Beispiellaendern;2)Vergleichvon Erstattungsprozessen im Hinblickauf verfahrenstechnischer Unterschiede und Aspekte hinsichtlich Unsicherheiten am Beispiel von vierMedikamenten;und 3) Ermittlung desImpactsvonevidenz-basierter Erstattungsentscheidungsfindung und anderen Faktoren(z.B. Patentablaeufen)auf Preisfestsetzung und Finanzierungsmechanismen (wie managed entry agreements). Methodik: Am Beispiel von vier Laendern (Amerika, Brasilien, Deutschland, und Neuseeland) werde ich die Evolution von evidenzbasierter Entscheidungsfindung und staatlichen Eingriff anhand einer systematischen Literaturrecherche darstellen. In einem weiteren Schritt werde ichdie konkretenErstattungsentscheidungen von vierMedikamenten retrospektive analysieren. Hierzu folge ich dem analytischen Rahmen von van Herck (2013) und erstelle einen Interviewleitfaden. Es sind Interviews mit verschiedenen Entscheidungstraegern in allen vier Fallbeispiellaendern geplant. In einem letzten Schritt schaue ich mir die Preisentwicklung derMedikamente an.Wennich Zugang erhalte, dannwuerde ich mir auch Verschreibungdaten ansehen, um die Auswirkungen von neuen Finanzierungsformen zu analysieren. Signifikanz: Um in Österreich weiterhin den effektiven Einsatz von HTA-Berichten zielgerichtet in versorgungspolitischen Entscheidungsprozessen zu integrieren, bedarf es einer Messung des Nutzens. Vor allem im Bereich von neuen hochspezialisierten und haeufig sehr teueren Medikamenten ist es enorm wichtig von Erfahrungen aus anderen Laendern zu lernen.
Das Ziel meiner Forschung ist einerseits nachzuweisen, dass verschreibungspflichtige Medikamente vor allem für die Behandlung von Krebs für die Gesellschaft als auch für Patienten/Patientinnen unerschwinglich sind; und andererseits faire Methoden zur Messung des Wertes einer neuen Behandlung zu finden. Durch den Erhalt des Erwin Schrödinger Stipendiums des Wissenschaftsfonds (FWF) konnte ich in verschiedenen Studie nachweisen, dass alle Länder mit hohem Einkommen mit denselben Problemen kämpfen: die nachhaltige öffentliche Finanzierung von Medikamenten. Vor allem steigende Arzneimittelpreise und die vermehrte Nachfrage von Medikamenten aufgrund von einer alternden Bevölkerung setzen öffentliche Gesundheitssysteme vor die ethische Frage Prioritäten zu setzen und zu entscheiden wer welche Medikamente erhält. In meiner Forschung habe ich mir einerseits europäische Länder angesehen, und anderseits erforscht, wie Amerika mit seinem fragmentierten und zum Großteil durch private Versicherungen finanzierten Gesundheitswesen mit dieser Frage umgeht. In Amerika unterliegen Medikamente keiner Preisfestsetzung und sind daher oft unerschwinglich. In meiner Forschung konnte ich nachweisen, dass das Problem der hohen Arzneimittelpreise in Amerika bereits seit über 30 Jahren diskutiert wird, doch heutzutage führt das Problem zu massiveren Folgen: viele Menschen berichten von Privatkonkurs als Folge von extrem hohem Selbstbehalt von ihrer Behandlung. In meiner Forschung habe ich mir vor allem die Kosten von Krebsmedikamenten für Patienten/Patientinnen mit Brustkrebs angesehen. Ich konnte einerseits nachweisen, dass African American Frauen eine höhere Mortalität als Caucasian Frauen hatten. Dies kann unter anderem auf einen schlechteren Zugang zum Gesundheitswesen und einer Nichtleistbarkeit der Behandlung zurückgeführt werden. In einer weiteren Studie habe ich mir in verschiedenen Ländern die Methoden zur Messung des fairen Wertes von Medikamenten angesehen. Jedes Land wählte eine andere Methode den Wert von neuen Medikamenten zumessen; einige beinhalten die Bewertung durch Patienten andere Methoden basieren lediglich auf Evidenz. In meiner Arbeit bemühe ich mich mehr Evidenz hinsichtlich der Leistbarkeit von Medikament für Patienten und die Gesellschaft zu generieren. Das Ziel ist, diese Evidenz in einem Dialog mit allen beteiligten Parteien, wie Patienten, Ärzten, Versicherungen, Ministerien und der Pharmazeutischen Industrie zu diskutieren und gemeinsame Lösungsansätze zu finden.
- Harvard Medical School - 100%
Research Output
- 111 Zitationen
- 8 Publikationen
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2020
Titel Integrating public preferences into national reimbursement decisions: a descriptive comparison of approaches in Belgium and New Zealand DOI 10.1186/s12913-020-05152-2 Typ Journal Article Autor Leopold C Journal BMC Health Services Research Seiten 351 Link Publikation -
2016
Titel Author’s response to “letter to the editor: lower vitamin D status may explain racial disparities in all-cause mortality among younger commercially insured women with incident metastatic breast cancer” DOI 10.1007/s10549-016-3921-x Typ Journal Article Autor Leopold C Journal Breast Cancer Research and Treatment Seiten 175-175 Link Publikation -
2016
Titel Racial disparities in all-cause mortality among younger commercially insured women with incident metastatic breast cancer DOI 10.1007/s10549-016-3875-z Typ Journal Article Autor Leopold C Journal Breast Cancer Research and Treatment Seiten 333-340 Link Publikation -
2018
Titel Defining Value of Cancer Therapeutics—A Health System Perspective DOI 10.1093/jnci/djy079 Typ Journal Article Autor Leopold C Journal JNCI: Journal of the National Cancer Institute Seiten 699-703 Link Publikation -
2015
Titel Thirty Years of Media Coverage on High Drug Prices in the United States—A Never-Ending Story or a Time for Change? DOI 10.1016/j.jval.2015.10.008 Typ Journal Article Autor Leopold C Journal Value in Health Seiten 14-16 -
2017
Titel Drivers of expenditure on primary care prescription drugs in 10 high-income countries with universal health coverage DOI 10.1503/cmaj.161481 Typ Journal Article Autor Morgan S Journal Canadian Medical Association Journal Link Publikation -
2017
Titel A rapidly changing global medicines environment: How adaptable are funding decision-making systems? DOI 10.1016/j.healthpol.2017.04.002 Typ Journal Article Autor Leopold C Journal Health Policy Seiten 637-643 -
2017
Titel The Impact of the Affordable Care Act on Cancer Survivorship DOI 10.1097/ppo.0000000000000263 Typ Journal Article Autor Leopold C Journal The Cancer Journal Seiten 181-189