Der Papst und der UN Generalsekretär in der Weltpolitik

Das Oberhaupt der Katholischen Kirche, der Papst, und der säkulare Papst, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, sind zwei Individuen deren Stimme in der internationalen Öffentlichkeit besondere Beachtung geschenkt wird. Die beiden Positionen werden gemeinhin als sehr unterschiedlich wahrgenommen. Gegen diese weit verbreitete Auffassung argumentiere ich, dass sie tatsächlich sehr ähnlich sind. Vergleicht man die beiden unter Rücksicht auf ihre Handlungsfähigkeiten und normativen Grundlagen ihres Amtes, wird deutlich, dass deren Handlungsfähigkeit von der Struktur ihrer Institutionen geprägt ist. Umgekehrt werden aber genau diese Institutionen (die Kirche/der Heilige Stuhl und die Vereinten Nationen) durch deren obersten Repräsentanten beeinflusst. Ich frage daher, warum kommt es, dass Päpste und Generalsekretäre Effekte über ihre ursprüngliche Verfasstheit als Repräsentanten ihrer Institution erzielen und was sagt uns das über ihre Macht und ihren Einfluss? Ich nähere mich dieser Frage mit der Annahme, dass es eine Verbindung von Individuen und Institutionen ist, die zur politischen Ausgestaltung des Papsttums und des Generalsekretärs der Vereinten Nationen seit 1945 geführt haben. Darum haben sie Einfluss, jenseits von konstitutionellen Vorgaben und strukturellen Zwängen entwickelt und ausgeübt. Wenn die beiden Positionen derartige Ähnlichkeit aufweisen, gerade in ihrer Abhängigkeit von Amtsträger und Institution, zeigt ein vergleichender Blick deren unabhängige Handlungsfähigkeit. Ziel dieses Projektes is jedoch nicht nur die Ähnlichkeit der beiden Positionen aufzuzeigen. Durch das Aufdecken der Ähnlichkeit macht das Projekt deutlich, warum ein Vergleich wichtig ist: Erstens wird illustriert, dass beide ihr Amt durch eine Verbindung aus schwacher materieller- und starker normativer Macht ausüben. Zweitens, durch die Veranschaulichung ihrer Ähnlichkeit, zeigt das Projekt, dass die Natur von Institutionen und deren Repräsentanten ein Beleg für eine Mischung aus säkularer und religiöser weltlicher Vertretung und normativer Behauptungen sind. Schließlich zeigt der Blick auf die beiden Amtsträger und ihre Struktur, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts beide zwischen einem liberalen Interventionismus und einer realistischen Zurückhaltung zu kämpfen haben, was auf einen generellen Trend in der internationalen Politik hinweist und dadurch auch generelle Aussagen über Leadership ermöglicht.

Das Oberhaupt der Katholischen Kirche, der Papst, und der "säkulare Papst", der Generalsekretär der Vereinten Nationen, sind zwei Individuen deren Stimme in der internationalen Öffentlichkeit besondere Beachtung geschenkt wird. Die beiden Positionen werden gemeinhin als sehr unterschiedlich wahrgenommen. Entgegen dieser weithin verbreiteten Auffassung sind sie tatsächlich sehr ähnlich. Vergleicht man die beiden unter Rücksicht auf ihre Handlungsfähigkeiten und Grundlagen ihres Amtes, wird deutlich, dass deren Handlungsfähigkeit von der Struktur ihrer Institutionen geprägt ist. Umgekehrt werden aber diese Institutionen (die Kirche/der Heilige Stuhl und die Vereinten Nationen) durch deren obersten Repräsentanten beeinflusst. Die Verbindung von Individuen und Institutionen haben zur politischen Ausgestaltung des Papsttums und des Generalsekretärs der Vereinten Nationen seit 1945 geführt. Darum haben sie Einfluss, jenseits von konstitutionellen Vorgaben und strukturellen Zwängen entwickelt und ausgeübt. Wenn die beiden Positionen derartige Ähnlichkeit aufweisen, gerade in ihrer Abhängigkeit von Amtsträger und Institution, zeigt ein vergleichender Blick deren Handlungsfähigkeit und Vermittlungspraktik zwischen normativen Ansprüchen und politischer Realität. Das Projekt illustriert zunächst, dass beide ihr Amt durch eine Verbindung aus schwacher materieller- und starker normativer Macht ausüben. Durch die Veranschaulichung ihrer Ähnlichkeit, zeigt das Projekt zweitens, dass die Natur von Institutionen und deren Repräsentanten ein Beleg für eine Mischung aus säkularer und religiöser weltlicher Vertretung und normativer Behauptungen sind. Der Papst und der Generalsekretär sind Vermittler zwischen einer normativen Weltgesellschaft und der internationalen politischen Gesellschaft von Staaten. Schließlich zeigt der Blick auf die beiden Amtsträger, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts beide zwischen einem liberalen Interventionismus und einer realistischen Zurückhaltung zu kämpfen haben, was sich in einem generellen Trend in der internationalen Politik widerspiegelt.