Hyperbare Sauerstofftherapie in der Reanimatologie
Hyperbaric oxygen therapy in resuscitation medicine
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (85%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (15%)
Keywords
-
Cardiopulmonary Resuscitation,
Hyperbaric Medicine,
Emergency Medicine,
Cardiac Arrest,
Neurological Outcome
Menschen, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand (HKS) erleiden, haben immer noch schlechte Chancen erfolgreich wiederbelebt zu werden. Doch auch jene, bei denen die Reanimation gelingt, weisen oft neurologische Schäden auf (z.B. Bewegungseinschränkungen, aber auch psychologische Probleme). Diese weiterbestehenden Probleme können oftmals nur teilweise rückgängig gemacht werden, und viele Menschen leiden lebenslang an den Folgen ihres HKS. Eine noch wenig untersuchte Methode, um zerebrale Schädigungen dieser PatientInnen zu vermindern, könnte die hyperbare Sauerstoffbehandlung (Überdruckbehandlung in einer Druckkammer mit Zufuhr von reinem Sauerstoff, kurz HBOT) sein. Diese Behandlung wird zurzeit beispielsweise nach Tauchunfällen eingesetzt. In Tierversuchen und kleinen Fallstudien konnte bisher gezeigt werden, dass die zerebrale Schädigung nach HKS durch HBOT eventuell bis zu einem gewissen Grad behandelt werden kann: Die Effekte reichen von antientzündlichen Eigenschaften über eine Reduktion der Hirnschwellung bis hin zum Neuentstehen von Blutgefäßen und Nervenstrukturen. Die geplante Studie zielt darauf ab, eine HBOT-Behandlung bei PatientInnen nach HKS strukturiert durchzuführen, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen, die als Basis für eine spätere größere Studie mit mehreren internationalen Zentren dienen sollen. Es werden drei Gruppen in die Studie eingeschlossen: (1) PatientInnen, die direkt nach dem HKS auf einer Intensivstation behandelt werden (Untersuchung des Effekts von HBOT direkt nach dem HKS); (2) PatientInnen, die das Krankenhaus nach einem HKS bereits verlassen haben (Untersuchung von möglichen Effekten längere Zeit nach dem Ereignis); und (3) Freiwillige, bei denen die HBOT-Effekte auf gesunde ProbandInnen untersucht werden sollen (Vergleichsgruppe). Bei jeder dieser Gruppen wird randomisiert auch noch einmal unterschieden zwischen jenen, die eine echte HBOT-Behandlung erhalten, und denen, die nur als Kontrollen zur Verfügung stehen. Weiters werden auch unterschiedlich lange Therapiedauern untersucht. Als Messparameter werden vor allem Entzündungsmarker im Blut der Menschen herangezogen, weiters jedoch auch Parameter der Blutgefäßfunktion oder neuropsychologische Tests. Somit kann festgestellt werden, ob ein nennenswerter Effekt der HBOT-Therapie bei Menschen nach HKS besteht, und ob weitere, größere Studien sinnvoll erscheinen.
- Antwerp University Hospital - 100%
- Hans Domanovits, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Oliver Schlager, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Sonja Zehetmayer, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Freyja-Maria Smolle-Juettner, nationale:r Kooperationspartner:in
- Catherine De Maeyer - Belgien
- Kadir Dundar - Belgien
- Philippe Jorens, University Hospital Antwerp - Belgien
- Pierre Louge - Schweiz
- Robert Greif - Schweiz