Kann die BAT-Inhibierung die Stichprovokation ersetzen?
Is the BAT inhibition able to replace sting challenges?
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (80%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (20%)
Keywords
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Hymenoptera Venom Allergy,
Venom Immunotherapy,
Basophil Activation Test,
Sting Challenge,
Tolerance
Die Insektengiftallergie ist die häufigste Ursache von schweren, lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen in Europa, am häufigsten ausgelöst durch Bienen- oder Wespenstiche. Die Mehrheit der Patienten (~80%) ist auf Wespengift allergisch. Die Symptome reichen von milden, generalisierten Hautreaktionen (Nesselausschlag, Schwellungen) bis zu respiratorischen und kardiovaskulären Beschwerden (z.B. bronchiales Asthma, Schwindel, allergischer Schock und Herz-Kreislaufstillstand). Die regelmäßige Verabreichung von Insektengift (Immuntherapie) über 5 Jahre ist eine etablierte Therapie und schützt nahezu alle Patienten vor einer erneuten allergischen Stichreaktion. Im Moment gibt es keinen Labortest, mit dem festgestellt werden kann, ob der Patient vor erneuten allergischen Reaktionen geschützt ist oder nicht. Die einzige wissenschaftlich anerkannte Möglichkeit zur Überprüfung des Therapieerfolges ist die Durchführung einer Stichprovokation, bei der der Patient unter engmaschiger medizinischer Überwachung von einem lebenden Insekt gestochen wird. Aufgrund des großen logistischen Aufwands können nur wenige Zentren in Europa eine Stichprovokationen anbieten; daher haben nur wenige Patienten die Möglichkeit, ihren Impfschutz überprüfen zu lassen. Aus diesem Grund werden dringend verlässliche Labortests benötigt, um ungeschützte Patienten rechtzeitig identifizieren zu können. In einer Pilotstudie konnten wir zeigen, dass bei Wespengiftallergikern die Aktivierung von Basophilen (Zellen, die an der allergischen Reaktion beteiligt sind) gehemmt werden kann, wenn Serum eines ausreichend geschützten Patienten hinzugefügt wird. Bei Patienten, die die Stichprovokation nicht toleriert hatten, war dies nicht der Fall. Dieses Projekt hat nun ein wesentliches Ziel: Der Test muss bei Wespengiftallergikern in einer ausreichend großen Studienpopulation auf seine Verlässlichkeit überprüft werden. Zu diesem Zweck werden insgesamt 219 Patienten mit Wespengiftallergie eingeschlossen. Bei den Patienten, die gerade eine Immuntherapie erhalten oder bereits abgeschlossen haben werden Stichprovokationen mit dem entsprechenden Insekt durchgeführt; davor erfolgt eine Blutabnahme zur Durchführung der Inhibition des Basophilen-Aktivierungstests. Zur Durchführung dieses Tests werden gleichzeitig auch Blutspender rekrutiert, die unter eine Insektengiftallergie leiden, aber noch keine Immuntherapie erhalten haben. Könnten die Ergebnisse der Pilotstudie bestätigt werden, würde die Überprüfung des Impfschutzes wesentlich erleichtert werden. Dadurch wäre es möglich, bei viel mehr Patienten einen fehlenden Impfschutz frühzeitig aufzudecken und die Impfdosis rechtzeitig zu steigern, um zukünftige lebensgefährliche Stichreaktionen zu verhindern.
Research Output
- 3 Zitationen
- 1 Publikationen
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2021
Titel Prospective studies are needed to elucidate the clinical impact of predominant Api m 10 sensitization DOI 10.1111/all.15151 Typ Journal Article Autor Sturm G Journal Allergy Seiten 687-689 Link Publikation