Diclofenac-KLH-Konjugat für die Diagnose der Typ-I Allergie
Diclofenac-KLH-Conjugate for diagnosis of type I allergy
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (100%)
Keywords
-
Diclofenac,
Immediate Type Drug Hypersensitivity,
Keyhole Limpet Hemocyanin (Klh),
Skin Prick Test (Spt),
Diclofenac-KLH-Conjugate,
ELISA
Problemstellung: Aufgrund akut lebensbedrohlicher Reaktionen stellen Soforttyp-Allergien auf Arzneimittel (AM) ein ernsthaftes Problem für Patienten dar. Daher ist eine genaue und sichere Diagnostik für die weitere Behandlung der Betroffenen essentiell. Die Auslöser sind spezifische IgE-Antikörper (IgE-AK) gegen ein Medikament, welche die Allergie- Effektorzellen sensibilisieren und bei neuerlichem Kontakt mit dem AM durch Mediatorenausschüttung zur Auslösung der allergischen Reaktion führen. Dies erfolgt durch Kreuzvernetzung von mindestens 2 IgE-AKn, wenn ein Komplex aus körpereigenem Protein und AM gebunden wird. Die Diagnostik der AM-Allergien wird mit nativen Präparaten durchgeführt und erbringt oft falsch negative Ergebnisse. Unsere Arbeitshypothese ist, dass multimere AM-Konjugate imstande sein werden, die Diagnostik zu verbessern. Methodik: Das analgetische, antiinflammatorische Medikament Diclofenac wurde kovalent an "keyhole limpet hemocyanin" (KLH) gebunden. KLH ist als Trägersubstanz für Haptene zugelassen (FDA), da es sich für den Einsatz beim Menschen als sicher erwiesen hat. Die erfolgreiche Koppelung wurde mittels eines Kaninchen-anti- Diclofenac-Antikörpers im ELISA kontrolliert. Sera von 2 Patienten mit gesicherter Diclofenac-Soforttyp-Reaktion und 2 nichtallergischen Kontrollpersonen wurden im ELISA getestet. Zudem wurden beide Patienten und Kontrollpersonen Prick Tests mit dem Konjugat, dem KLH alleine, sowie unkonjug. Diclofenac unterzogen, weiters auch Intradermal-Tests mit unkonjug.Diclofenac. Ergebnisse: In Patientensera konnten im ELISA spezifische IgE-AK gegen Diclofenac nachgewiesen werden. In der Prick-Testung zeigte sich bei beiden Patienten eine positive Reaktion auf das multimere Konjugat, während KLH allein und unkonjugiertes Diclofenac negativ blieben. Beim letzteren zeigte sich nur im Intradermal-Test und nur auf eine ca. 100 fache Konzentration eine positive Reaktion. Schlussfolgerung: Durch die bessere Präsentation der zahlreich gebundenen Medikamentenmoleküle an den polyvalenten Träger konnte das Diclofenac-Konjugat eine Kreuzvernetzung von IgE-Ak erreichen. Das zeigt, dass Konjugate die Diagnostik der Soforttyp-Reaktionen verbessern können, sodass sich eine Intradermal-Testung erübrigt. Ziele des vorliegenden Projektes: Das Hauptziel ist, in einer größeren Population zu bestätigen, dass 1) das Konjugat effektiver, zuverlässiger und somit der derzeitigen Diagnostik überlegen ist, 2) es für in vitro Tests gut anwendbar ist, 3) die Ergebnisse der in vivo und in vitro Tests mit der durch Expositionstestung gesicherten klinischen Reaktion gut korreliert. Weiters soll die ideale Testkonzentration des Diclofenac-KLH-Konjugates identifiziert werden. Das aus dieser Studie hervorgehende Produkt könnte die Diagnostik von Arzneimittelallergien signifikant verbessern und ein Benefit für Arzt und Patient sein.