Die Rekonfiguration von Tradition

This research project is built on several questions which have recently arisen in the field of the historical anthropology of Europe. It fits naturally and coherently into my current research trajectory and, at the same time, it is aimed at broadening and developing my previous research hypothesis and conclusions. It is my intention to engage in an intensive, full-time historical-anthropological investigation into the transformations of traditional festive culture in rural and non-urban Europe (especially its carnivalesque declination) that have occurred in the last few decades. The project will focus on the causes, the forms and the modalities of the revitalization and/or reconfiguration of such traditions. In order to do so, my investigation and study will be founded on three main methodological pillars: 1) the reconsideration of the outcomes of my previous research (which have already been presented in several publications); 2) the outcomes of a new ethnographic fieldwork, which will be undertaken in France as a consistent part of this research project; 3) the exhaustive study of secondary sources about my topics and related ones. A strong emphasis will be put on the structural and historical causes that, according to specific European contexts, have determined the manifest changes and transformations that characterize the forms, meanings and functions of the rural traditions which will constitute the objects of my investigation. The research will also explore the symbolic roots and the more general motivations at the basis of the social use of notions such as tradition, heritage, nostalgia, and other memory- or past- based poetics and practices in recent years and today, in Europe. Europe as a field of research and the (de)construction of European identities represent other themes which will be openly problematized, in the light of ethnographic and historical evidence. The final part of the research will be devoted to the development of a theoretical dynamic model, constructed comparatively on the basis of ethnographic data and secondary literature. This model will be useful for the understanding of the causes, consequences and other aspects of the phenomena and processes connected with the contemporary revitalization of festive traditions in rural Europe. The ultimate outcome of the whole research project will be a monograph.

Das Forschungsprojekt "Reconfiguring Tradition" hatte zum Ziel, die Transformationen der "traditionellen" Festkultur im ruralen und nicht-urbanen Europa, die in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben, zu verstehen und die Gründe solcher Veränderungen zu erklären. Es basierte auf - und bestätigte - die Annahme, dass Feste, öffentliche Veranstaltungen und öffentliche Rituale erforscht werden können, um umfassendere soziale und kulturelle Phänomene zu verstehen, die mit diversen Bereichen menschlicher Aktivität zusammenhängen. Das Projekt fokussierte sich auf die Ursachen, die Formen und die Modalitäten der Revitalisierung und / oder Rekonfiguration solcher "Traditionen". Um dies zu tun, habe ich eine gründliche Auseinandersetzung mit der bestehenden wissenschaftlichen Literatur über diese und verwandte Themen vorgenommen. Darüber hinaus habe ich das Material und die Schlussfolgerungen meiner früheren Projekte, die mit dem letzten Projekt methodisch und thematisch verwandt waren, neu überdacht und teilweise neu ausgearbeitet. Zu guter Letzt unternahm ich eine neue ethnographische Feldforschung in Katalonien (Spanien) - i.e. eine spezifische Untersuchungsmethode, die für ethnologische und anthropologische Disziplinen bezeichnend ist. Dank dieser unterschiedlichen Ansätze konnte ich zu bedeutsamen Schlussfolgerungen über die Dynamik kommen, durch die bestimmte Gemeinschaften in Europa ihre lokalen Traditionen für eine Vielzahl von Zwecken nutzen, wiederverwenden und manipulieren. Ich habe mich hauptsächlich auf die politischen und kulturellen Motivationen und Bedingungen solcher Neukonfigurationen konzentriert, allerdings habe ich auch untersucht auf welche Weise Darstellungen der Vergangenheit - die als symbolische Quelle betrachtet wird - bei der Gestaltung des sozialen Gedächtnisses, der Kreation des kulturellen Erbes, und der Konstruktion sozialer, sowie nationaler und europäischer Identitäten, genützt werden. Die erwähnten Schlussfolgerungen und die Beweise, auf deren Grundlage sie entwickelt wurden, wurden bereits auf Konferenzen und während meiner Universitätskurse präsentiert. Noch wesentlicher ist, dass sie ausführlich in Artikeln, Kapiteln und Bänden vorgestellt und erläutert werden, die veröffentlicht wurden oder demnächst veröffentlicht werden und von denen alle, oder die meisten, öffentlich über diverse Plattformen im Internet zugänglich sind oder sein werden.