Chromosomale Instabilität bei Alterung und Krebs
Chromosomal instability in aging and cancer
Wissenschaftsdisziplinen
Klinische Medizin (20%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (80%)
Keywords
-
Chromosomale Instabilität,
Alterung,
Krebsentstehung,
Einzelzellanalyse,
Array-CGH,
Funktionelle Gen Analysen
Numerische chromosomale Kopienzahlveränderungen und genetische Instabilität sind mit dem Auftreten von bestimmten Erkrankungen und Alterung assoziiert. In diesem Projekt werden sowohl numerische Kopienzahlveränderungen als auch die genetische Instabilität und ihre Ursachen mit neuartigen Verfahren mit dem Auflösungsniveau der Einzelzelle untersucht. Ein Dogma in der Krebsgenetik besagt, dass hauptsächlich Mutationen epitheliale Tumoren verursachen. In letzter Zeit jedoch wurden zunehmend auch Chromosomenveränderungen als Krebs verursachend diskutiert. Ein gutes Beispiel dafür stellt die Verkürzung der Chromosomenenden, der Telomere dar, die das Risiko für Chromosomenumbauten erhöht. Da eine kontinuierliche Verkürzung der Telomere mit Alterung zusammenhängt, ist dieser Mechanismus sehr attraktiv, um eine rationale Erklärung für den Zusammenhang zwischen Altern und zunehmender Krebsinzidenz zu erklären. Ein anderer Mechanismus ist charakterisiert durch eine erhöhte Rate von Chromosomengewinnen oder -verlusten und wird allgemein als chromosomale Instabilität (CIN) bezeichnet. CIN-verursachende Mutationen wurden in mitotischen Checkpoint Genen gefunden, wie BUB1, MAD2, securin, oder CDC4. Jedoch werden diese Mutationen nur in einer kleinen Minderheit von Tumoren nachgewiesen, sodass diese bestenfalls für einen sehr kleinen Anteil an Tumorfällen verantwortlich sein dürften. Darüber hinaus können Mutationen in diesen Genen nicht den altersbezogenen Anstieg von epithelialen Tumoren erklären. Deshalb ist derzeit die Ursache für CIN in Tumoren unklar. Gleichzeitig ist es aber seit mehreren Jahrzehnten bekannt, dass mit der Alterung ebenfalls die Anzahl aneuploider Zellen zunimmt. Deshalb müsste die Analyse von Mechanismen, die hinter dieser alterabhängigen Zunahme von aneuploiden Zellen stehen und die einen möglichen Zusammenhang zur Tumorentstehung herstellen können, besonders lohnend sein. Dieses Projekt zielt darauf ab Faktoren, die bei CIN und der altersabhängigen Aneuploidie beteiligt sind, zu identifizieren. Die Vorgehensweise kann in drei Schritte unterteilt werden: In einem ersten, hauptsächlich deskriptivem Schritt, werden die neuesten 3D-Techniken direkt am Gewebeschnitt oder auf Einzelzellsuspensionen angewandt. Dieser Schritt ist notwendig, um relevante Regionen mit CIN oder Aneuploidien zu identifizieren. In einem zweiten Schritt wird DNA aus diesen aneuploiden/CIN Regionen mittels unserer Whole-Genome PCR amplifiziert und mittels Array-CGH hochauflösend analysiert. Diese Analyse wird hilfreich sein, um zu unterscheiden, ob jeweils ganze Chromosomen an Aneuploidien beteiligt sind (was für Chromosomen-Segregations Störungen sprechen wurde), oder ob nur chromosomale Abschnitte verloren sind oder vermehrt vorliegen, was für einen anderen Mechanismus, der zur Aneuploidie führen könnte, sprechen würde. Im dritten Schritt, sollen Gene, die im Zusammenhang mit Aneuploidien stehen analysiert werden. Dafür sind auch funktionelle Analysen bestehend aus RNAi knockdown Experimenten geplant.
Numerische chromosomale Kopienzahlveränderungen und genetische Instabilität sind mit dem Auftreten von bestimmten Erkrankungen und Alterung assoziiert. In diesem Projekt werden sowohl numerische Kopienzahlveränderungen als auch die genetische Instabilität und ihre Ursachen mit neuartigen Verfahren mit dem Auflösungsniveau der Einzelzelle untersucht. Ein Dogma in der Krebsgenetik besagt, dass hauptsächlich Mutationen epitheliale Tumoren verursachen. In letzter Zeit jedoch wurden zunehmend auch Chromosomenveränderungen als Krebs verursachend diskutiert. Ein gutes Beispiel dafür stellt die Verkürzung der Chromosomenenden, der Telomere dar, die das Risiko für Chromosomenumbauten erhöht. Da eine kontinuierliche Verkürzung der Telomere mit Alterung zusammenhängt, ist dieser Mechanismus sehr attraktiv, um eine rationale Erklärung für den Zusammenhang zwischen Altern und zunehmender Krebsinzidenz zu erklären. Ein anderer Mechanismus ist charakterisiert durch eine erhöhte Rate von Chromosomengewinnen oder -verlusten und wird allgemein als chromosomale Instabilität (CIN) bezeichnet. CIN-verursachende Mutationen wurden in mitotischen Checkpoint Genen gefunden, wie BUB1, MAD2, securin, oder CDC4. Jedoch werden diese Mutationen nur in einer kleinen Minderheit von Tumoren nachgewiesen, sodass diese bestenfalls für einen sehr kleinen Anteil an Tumorfällen verantwortlich sein dürften. Darüber hinaus können Mutationen in diesen Genen nicht den altersbezogenen Anstieg von epithelialen Tumoren erklären. Deshalb ist derzeit die Ursache für CIN in Tumoren unklar. Gleichzeitig ist es aber seit mehreren Jahrzehnten bekannt, dass mit der Alterung ebenfalls die Anzahl aneuploider Zellen zunimmt. Deshalb müsste die Analyse von Mechanismen, die hinter dieser alterabhängigen Zunahme von aneuploiden Zellen stehen und die einen möglichen Zusammenhang zur Tumorentstehung herstellen können, besonders lohnend sein. Dieses Projekt zielt darauf ab Faktoren, die bei CIN und der altersabhängigen Aneuploidie beteiligt sind, zu identifizieren. Die Vorgehensweise kann in drei Schritte unterteilt werden: In einem ersten, hauptsächlich deskriptivem Schritt, werden die neuesten 3D-Techniken direkt am Gewebeschnitt oder auf Einzelzellsuspensionen angewandt. Dieser Schritt ist notwendig, um relevante Regionen mit CIN oder Aneuploidien zu identifizieren. In einem zweiten Schritt wird DNA aus diesen aneuploiden/CIN Regionen mittels unserer Whole-Genome PCR amplifiziert und mittels Array-CGH hochauflösend analysiert. Diese Analyse wird hilfreich sein, um zu unterscheiden, ob jeweils ganze Chromosomen an Aneuploidien beteiligt sind (was für Chromosomen-Segregations Störungen sprechen wurde), oder ob nur chromosomale Abschnitte verloren sind oder vermehrt vorliegen, was für einen anderen Mechanismus, der zur Aneuploidie führen könnte, sprechen würde. Im dritten Schritt, sollen Gene, die im Zusammenhang mit Aneuploidien stehen analysiert werden. Dafür sind auch funktionelle Analysen bestehend aus RNAi knockdown Experimenten geplant.
- Thomas Cremer, Ludwig-Maximilians-Universität München - Deutschland
- Peter Lichter, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg - Deutschland
- Hans J. Tanke, Universiteit Leiden - Niederlande
- Bert Vogelstein, Johns Hopkins University School of Medicine - Vereinigte Staaten von Amerika
- Nigel Carter, Sanger Centre - Vereinigtes Königreich
Research Output
- 1763 Zitationen
- 12 Publikationen
-
2010
Titel Mapping of balanced chromosome translocation breakpoints to the basepair level from microdissected chromosomes DOI 10.1111/j.1582-4934.2010.01116.x Typ Journal Article Autor Obenauf A Journal Journal of Cellular and Molecular Medicine Seiten 2078-2084 Link Publikation -
2016
Titel Whole-genome plasma sequencing reveals focal amplifications as a driving force in metastatic prostate cancer DOI 10.1038/ncomms12008 Typ Journal Article Autor Ulz P Journal Nature Communications Seiten 12008 Link Publikation -
2016
Titel Co-occurrence of MYC amplification and TP53 mutations in human cancer DOI 10.1038/ng.3468 Typ Journal Article Autor Ulz P Journal Nature Genetics Seiten 104-106 -
2015
Titel The biology of circulating tumor cells DOI 10.1038/onc.2015.192 Typ Journal Article Autor Pantel K Journal Oncogene Seiten 1216-1224 -
2013
Titel Establishment of tumor-specific copy number alterations from plasma DNA of patients with cancer DOI 10.1002/ijc.28030 Typ Journal Article Autor Heitzer E Journal International Journal of Cancer Seiten 346-356 Link Publikation -
2014
Titel Changes in Colorectal Carcinoma Genomes under Anti-EGFR Therapy Identified by Whole-Genome Plasma DNA Sequencing DOI 10.1371/journal.pgen.1004271 Typ Journal Article Autor Mohan S Journal PLoS Genetics Link Publikation -
2014
Titel The dynamic range of circulating tumor DNA in metastatic breast cancer DOI 10.1186/s13058-014-0421-y Typ Journal Article Autor Heidary M Journal Breast Cancer Research Seiten 421 Link Publikation -
2015
Titel Rapid Identification of Plasma DNA Samples with Increased ctDNA Levels by a Modified FAST-SeqS Approach DOI 10.1373/clinchem.2014.234286 Typ Journal Article Autor Belic J Journal Clinical Chemistry Seiten 838-849 Link Publikation -
2015
Titel Non-invasive detection of genome-wide somatic copy number alterations by liquid biopsies DOI 10.1016/j.molonc.2015.12.004 Typ Journal Article Autor Heitzer E Journal Molecular Oncology Seiten 494-502 Link Publikation -
2013
Titel Tumor-associated copy number changes in the circulation of patients with prostate cancer identified through whole-genome sequencing DOI 10.1186/gm434 Typ Journal Article Autor Heitzer E Journal Genome Medicine Seiten 30 Link Publikation -
2013
Titel Circulating tumor cells and DNA as liquid biopsies DOI 10.1186/gm477 Typ Journal Article Autor Heitzer E Journal Genome Medicine Seiten 73 Link Publikation -
2013
Titel Single-cell analysis: toward the clinic DOI 10.1186/gm478 Typ Journal Article Autor Speicher M Journal Genome Medicine Seiten 74 Link Publikation