Eingeschränkte Mobilität in Zeiten der COVID-19-Pandemie
Restricted free movement in times of the COVID-19 pandemic
Wissenschaftsdisziplinen
Soziologie (100%)
Keywords
-
Migration,
Social Security,
Labour Market Integration,
Transnationalism,
Social Crisis
Die Freizügigkeit ist eine der wichtigsten Säulen der EU und viele europäische Bürger*innen haben vor 2020 von ihrem Recht Gebrauch gemacht, in einen anderen EU-Mitgliedstaat zu ziehen und sich dort niederzulassen und zu arbeiten. Die COVID-19-Pandemie stellt einen entscheidenden Einschnitt in diesem Mobilitätsregime dar und bringt die Notwendigkeit mit sich, die Dynamik einer globalen Krise in einer stark vernetzten EU zu untersuchen. Unser Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Auswirkungen der Pandemie und die politischen Maßnahmen, die sowohl von den Nationalstaaten als auch von der EU im Laufe der Pandemie ergriffen wurden. Aufbauend auf unserer TRANSWEL-Untersuchung (2015- 2018) konzentriert sich diese Studie auf mobile ungarische Staatsbürger*innen, die bis vor der Pandemie in Wien lebten und arbeiteten, und untersucht die veränderten Bedingungen im transnationalen Feld zwischen dem Westen Ungarns und dem Osten Österreichs. In Hinblick auf die (eingeschränkte) EU-Freizügigkeit und mögliche Auswirkungen der Krise auf die europäischen Gesellschaften erforschen wir die Situation von ungarischen Migrant*innen in Wien, wobei wir ihre Perspektive ins Zentrum stellen. Wir gehen davon aus, dass Veränderungen des täglichen Lebens aufgrund von COVID-19 ein sozial konstruiertes Phänomen sind. Daher beziehen sich unsere Hauptforschungsfragen auf (a) die Erfahrungen der Migrant*innen mit den von Österreich und Ungarn eingeführten administrativen und rechtlichen Veränderungen, (b) die Einschränkungen und Herausforderungen, denen sie begegnen, (c) die Bewältigungsstrategien, die sie und ihre Bezugspersonen anwenden, sowie (d) ihre Hoffnungen und Selbstwahrnehmungen. Um diese Fragen zu beantworten, müssen sowohl der soziale und institutionelle Kontext als auch das Handeln der Migrant*innen analysiert werden. Um die sich wandelnde soziale und politische Situation erfassen zu können, verfolgen wir einen prozessorientierten Forschungsansatz auf Grundlage der konstruktivistischen Grounded Theory. Wir werden eine qualitative Panelstudie durchführen, um die Migrant*innen über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Zudem sollen Expert*inneninterviews und Literaturrecherche einen Überblick über die gesetzlichen Regelungen zum Stand der Mobilität während und nach COVID-19 in den beiden Ländern geben. Qualitative, problemzentrierte Interviews werden die primäre Methode der Datenerhebung sein. Die von uns vorgeschlagene Forschung ist innovativ, da sie (a) die Perspektiven sowohl der betroffenen ungarischen Migrant*innnen als auch von Expert*innen auf diesem Gebiet kombiniert, (b) die Dynamik der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betont, (c) die Bedeutung der Kommunikation im Forschungsprozess hervorhebt und (d) einen intersektionalen Ansatz verfolgt, um der Interaktion verschiedener Diskriminierungsebnen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
- Universität Wien - 100%
Research Output
- 3 Disseminationen
-
2025
Link
Titel Invited talk at event organised European Migration Network Austria Typ A talk or presentation Link Link -
2024
Link
Titel Discussion (in German): "Die Würde des Spargels ist unantastbar" - Antiosteuropäischer Rassismus, Ausbeutung und Widerstand Typ A talk or presentation Link Link -
2025
Link
Titel Invited talk at the IAB, Nürnberg, Germany Typ A talk or presentation Link Link