COVID-19:Beschäftigung, psychische Gesundheit, Sozialpolitik
COVID-19: Jobs, Mental Health and Social Policies
Wissenschaftsdisziplinen
Wirtschaftswissenschaften (100%)
Keywords
-
Covid-19,
Employment,
Structural Change,
Mental Health,
Social Policy,
Fiscal Stabilisation
Ein Forschungsteam am Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (www.wiiw.ac.at) untersucht in diesem Projekt wichtige strukturelle und die Verteilung betreffende gesellschaftliche Auswirkungen der COVID-19 Pandemie. Dabei werden neben den Auswirkungen der Krise auf unterschiedliche wirtschaftliche Sektoren und auf ihre Organisation auch die Themen Beschäftigung und Wiederbeschäftigung sowie die Perspektiven verschiedener sozialer Gruppen berücksichtigt. Dafür wird ein Modell entwickelt, das die Grundzüge der sozialen und strukturellen Auswirkungen mittel- und langfristig erfasst (`agent-based stock-flow consistent model`). Neben Faktoren der Arbeitsmarktökonomie sind darin auch Veränderungen in den Bereichen Technologie, Produktivität und Arbeitsorganisation sowie wirtschaftspolitische Entscheidungen enthalten. Vier empirische Studien beleuchten wichtige Komponenten des theoretischen Modells. Dazu zählen etwa Strukturentwicklungen wirtschaftlicher Aktivitäten, unterschiedliche Beschäftigungsmodelle, Homeworking und Effekte auf mentale Gesundheit, Analyse staatlicher Maßnahmen. Michael A. Landesmann, Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche
Ziel dieses Projekts war es, innovative Forschung zu den Auswirkungen der Covid-19-Krise zu unterschiedlichen Themen durchzuführen: auf Wirtschaftsstruktur, Beschäftigung, Arbeitsorganisation, auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen (differenziert nach Alter, Geschlecht, Bildung), einschließlich der gesundheitlichen Situation dieser Gruppen; wir untersuchten auch die Effekte von wirtschafts- und sozialpolitischen Reaktionen auf die Krise. Ein theoretischer Teil des Projekts war die Entwicklung eines "stock-flow-konsistenten agentenbasierten Modells" zur Erfassung der Covid-19-Krise (mit Lockdown Phasen und anschließender Erholung) und ihrer strukturellen Auswirkungen auf unterschiedliche Sektoren, Marktstrukturen, auf das längerfristige Produktionspotenzial, Arbeitsorganisation sowie auf Vermögens- und Einkommensverteilung; plus politische Reaktionen auf diese Entwicklungen (kurzfristige Beschäftigungsförderung, Unterstützung für Unternehmungen, makrooekonomische Fiskalpolitik). Die anderen Forschungskomponenten des Projektes umfassten verschiedene empirische Untersuchungen: Eine erste Studie untersuchte die fiskalpolitischen Reaktionen in den 27 EU-Volkswirtschaften (plus Großbritannien) auf die Covid-19-Krise und verglich diese mit den Reaktionen auf die Finanz- und Eurokrise in den Jahren 2008-2014. Eine zweite Studie konzentrierte sich genauer auf die verschiedenen Komponenten der staatlichen Ausgaben für den Sozialschutz und inwieweit diese zur Stabilisierung während der Pandemie beigetragen haben. Eine dritte Studie untersuchte Unterschiede in der Dynamik und den Mustern des Arbeitsplatzverlustes zu Beginn der COVID-19-Pandemie in Österreich, schätzte die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit fuer verschiedene soziodemografische Gruppen und identifizierte Wege aus der Arbeitslosigkeit. Sie verglich die Muster des Ausstiegs aus der Arbeitslosigkeit und anschließende Beschäftigungsstabilität von Personen, die zu Beginn der Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben, mit denen von Langzeitarbeitslosen. Eine vierte Studie verwendete hochfrequente (taegliche) Online-Stellenausschreibungsdaten für Österreich und wandte einen Event-Studienansatz an, um Veränderungen in der Geschwindigkeit der Arbeitskräftenachfrage nach Neueinstellungen als Reaktion auf die wiederholten Lockdowns (sowie nach deren Beendigung) zu analysieren. Es wurde getestet, ob die unsicherheitsreduzierende Wirkung ähnlicher Lockdowns, die kurz hintereinander auftreten, die Reaktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes erhöht und so eine schnellere Anpassung ermöglicht. Eine fünfte Studie analysierte den Zusammenhang zwischen Heimarbeit und psychischem Wohlbefinden in den ersten beiden kritischen Jahren der COVID-19-Pandemie in den 27 EU-Mitgliedstaaten, als die Regierungen wiederholt Lockdowns verhängten und Work-from-Home (WFH) Mandate erließen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Es untersuchte die sich im Laufe der Zeit ändernden Rollen mehrerer Mediatoren, die sich auf die Beziehung zwischen WFH und psychischer Gesundheit auswirken, wie z. B. Konflikt zwischen Beruf und Familie, Stabilität der Berufssituation, Resilienz, Isolation, die Bedeutung verschiedener sozialer Unterstützungsnetzwerke, Arbeitsbelastung, physisches Risiko (inklusive Infektionsrisiko) und Wohnbedingungen. Im Fokus standen auch Gender Unterschiede in den Beziehungen zwischen WFH und psychischer Gesundheit.
Research Output
- 26 Zitationen
- 7 Publikationen
- 2 Datasets & Models
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2024
Titel Working from home and mental well-being at different stages of the COVID-19 pandemic. DOI 10.1371/journal.pone.0312299 Typ Journal Article Autor Leitner S Journal PloS one Link Publikation -
2024
Titel The response of labour demand to different COVID-19 containment measures: evidence from online job postings in Austria DOI 10.1186/s12651-024-00376-9 Typ Journal Article Autor Leitner S Journal Journal for Labour Market Research Seiten 17 Link Publikation -
2023
Titel Fiscal policy for stabilization during the COVID-19 crisis: the role of social spending DOI 10.1080/13504851.2023.2259583 Typ Journal Article Autor Heimberger P Journal Applied Economics Letters Seiten 131-134 Link Publikation -
2023
Titel This time truly is different: The cyclical behaviour of fiscal policy during the Covid-19 crisis DOI 10.1016/j.jmacro.2023.103522 Typ Journal Article Autor Heimberger P Journal Journal of Macroeconomics Seiten 103522 Link Publikation -
2024
Titel The Response of Labour Demand to Different COVID-19 Containment Measures: Evidence from Online Job Postings in Austria Typ Other Autor Reiter O. Link Publikation -
2024
Titel Working from Home and Mental Well-being in the EU at Different Stages of the COVID-19 Pandemic: A Gendered Look at Key Mediators Typ Other Autor Sandra M. Leitner Link Publikation -
2023
Titel Structural Change, Income Distribution and Unemployment Related to Covid-19: An Agent-Based Model DOI 10.2139/ssrn.4631659 Typ Preprint Autor Reiter O
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2024
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Titel heimbergecon/fiscalcovid: This time truly is different: The cyclical behaviour of fiscal policy during the Covid-19 crisis DOI 10.5281/zenodo.11262679 Typ Database/Collection of data Öffentlich zugänglich Link Link -
2024
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Titel heimbergecon/socexpcovid: This time truly is different: The cyclical behaviour of fiscal policy during the Covid-19 crisis DOI 10.5281/zenodo.11262703 Typ Database/Collection of data Öffentlich zugänglich Link Link