Über das Meer: Keramik aus Kleinasien in Athen
Crossing the Sea: Pottery from Asia Minor in Athens
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Naturwissenschaften (10%); Geschichte, Archäologie (90%)
Keywords
-
Pottery,
Athenian Agora,
Asia Minor,
Trade,
Hellenistic,
Roman and late antique Archaeology,
Pottery,
Athenian Agora,
Asia Minor,
Trade,
Hellenistic,
Roman and late antique Archaeology,
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Athenian Agora,
Asia Minor,
Trade,
Hellenistic,
Roman and la
Das Projekt erforscht die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Kleinasien in der heutigen Westtürkei und der westlichen Ägäis/ Griechenland vom Hellenismus bis in die frühbyzantinische Zeit. Während der hellenistischen Epoche und der römischen Kaiserzeit (3. Jh. v. Chr.-3. Jh. n. Chr.) werden die Beziehungen intensiver, aber auch in der Spätantike und der frühbyzantinischen Zeit (4.-7. Jh. n. Chr.) gibt es noch einen regen Austausch und Handel. Als wichtigste Quelle, um die Kontakte und Verbindungen in diesem langen Zeitraum zu rekonstruieren und mögliche Handelswege zu erforschen, dienen die Funde antiker Keramikgefäße, die aus Kleinasien stammen und in Athen gefunden wurden. In sog. Amphoren etwa wurde Wein, Öl und möglicherweise andere Produkte aus Kleinasien verhandelt, außerdem wurde Koch- und Tafelgeschirr aus Kleinasien importiert. Auf der westägäischen Seite bilden die Funde von den Grabungen auf der Athener Agora die Grundlage für die Studie, in Kleinasien spielt die Metropole Ephesos als wichtige Hafenstadt und Hauptstadt der römischen Provinz Asia eine ausschlaggebende Rolle. Darüber hinaus werden verschiedene weitere, Keramiksorten produzierende Zentren in Kleinasien berücksichtigt, so etwa Phokaia, der wichtigste, exportorientierte Hersteller von Kochgeschirr in der römischen Kaiserzeit und später auch von Tafelgeschirr. Beliebt bei den Athenern sind außerdem kleinasiatische Tafelgeschirrsorten wie etwa Eastern Sigillata B, C sowie Late Roman C. Es soll ermittelt werden, welche kleinasiatischen Regionen ihre Produkte in welchem Umfang an Athen liefern und welche Rolle Ephesos im Export von Produkten aus Kleinasien spielte. Darauf aufbauend, wird untersucht, ob und wie sich die Beziehungen im Laufe der Zeit verändern und welche kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Gründe den Verbindungen zwischen den beiden Regionen zugrunde liegen. Eine weitere Forschungsfrage beschäftig sich damit, wie die Güter aus Kleinasien nach Athen kamen. Gab es immer eine direkte Route zwischen Ephesos und Athen oder erfolgte der Handel über mehrere Häfen und Stationen? Oder sind sie in manchen Fällen gar als individuelle Mitbringsel oder als Hinweise auf die Identität des/der Benutzer zu verstehen? All diesen Fragestellungen wird anhand archäologischer Methoden, naturwissenschaftlicher (archäometrischer) Analysen und statistischer Erhebungen nachgegangen. So werden die Keramikfunde aus Kleinasien in erster Linie Amphoren, Feinkeramik und Küchenware im Fundmaterial ausgewählter Grabungen auf der Athener Agora identifiziert, klassifiziert, analysiert und quantifiziert. Aufbauend darauf können, kombiniert mit den Erkenntnissen aus anderen archäologischen Quellen (z.B. Marmorfunden) und historischen Quellen, die übergeordneten wissenschaftlichen Fragen angegangen werden.