Musikerfamilien: Konstellationen und Konzepte

Musikerfamilien prägten und prägen die europäische Musikkultur in hohem Maße: Auffallend viele Musikinnen und Musiker gehörten und gehören bis heute zu zum Teil weitverzweigten und oft mehrgenerationellen Familien. Die schiere Quantität des Phänomens ist beeindruckend Namen von Couperin, Bach, über Schumann/Bargiel, Wagner bis Lasker - Wallfisch oder Bartolomey kommen ad hoc in den Sinn. Aber auch die Vielfalt von Musikerfamilien ist groß: In manchen steht eine Profession im Zentrum, so etwa bei den großen Namen des italienischen Geigenbaus, in manchen wechseln Berufe und Professionen, an anderen wiederum erstaunt eine Persistenz der Spezialisierung. So vielfältig damit das Phänomen ist, es ist immer auch von allgemeinen Vorstellungen des Familialen geprägt, Vorstellungen, die sich im Laufe der letzten Jahrhunderte stark verändert haben. Das Forschungsprojekt nimmt in zwei Fallstudien einzelne Musikerfamilien in den Blick und fragt in einem weiteren Teilprojekt nach Veränderungen im historischen Längsschnitt. Dabei kommt auch der Einfluss, den Musikerfamilien auf musikspezifische Institutionen und Strukturen wie Hofmusik, Oper und Theater, Ensembles und Orchester nahmen, in den Fokus.