Hanafitische Jurisprudenz in Asien, 12.-15. Jhdt.
Hanafi law in Western, Central and South Asia, 12th-15th c.
Wissenschaftsdisziplinen
Philosophie, Ethik, Religion (80%); Rechtswissenschaften (20%)
Keywords
-
Islamic law,
Islamic intellectual history,
History Of Ideas,
Religious Studies,
Cultural History
Das Projekt Hanafitische Jurisprudenz in Asien, 12.-15. Jhdt. untersucht die Geschichte der hanafitischen Rechtsschule der sogenannten spätklassischen Epoche. Die Hanafiyya ist die größte der vier Rechtschulen des sunnitischen Islams. Ihr folgt mehr als ein Drittel der muslimischen Weltbevölkerung der Gegenwart: vom Nahen Osten, über Zentralasien (die ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens, Russland und Afghanistan), Pakistan und Indien, bis nach Xinjiang in China. Gängiger Meinung folgend wird die hanafitische Schule oft als die rationalistischste bzw. teilweise auch als die liberalste der vier sunnitischen Rechtsschulen gesehen. Das Projekt Hanafitische Jurisprudenz in Asien, 12.-15. Jhdt. untersucht und problematisiert solche Zuschreibungen im Kontext hanafitischer Rechtskompendia der post-klassischen ÄraWerke, die bis heute ihre Relevanz nicht eingebüßt haben, in der Forschung jedoch lange Zeit vernachlässigt wurden. Besonderes Augenmerk liegt dabei in der Untersuchung und Analyse des komplexen Zusammenspiels zwischen rechtshermeneutischen Theorien hanafitischer Theologen und der Ausformulierung konkreter juristischer Normen durch die Rechtsgelehrten, der gelebten Rechtspraxis (der Rolle des Gewohnheitsrechts, beispielsweise, sowie des mannigfaltigen Einflusses politischer Autoritäten, verschiedenster Art, in der Ausformulierung von rechtlichen Normen). Das Projekt leistet so einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Entwicklung des islamischen Rechts, in seiner Natur und Bedeutung, im Übergang vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit und Moderne.
- Universität Wien - 100%
- Bruno De Nicola, Österreichische Akademie der Wissenschaften , nationale:r Kooperationspartner:in