Bildungsungleichheit im Englischunterricht
Understanding disparities in English language education
Wissenschaftsdisziplinen
Sprach- und Literaturwissenschaften (100%)
Keywords
-
English,
Equity,
Multilingualism,
Socioeconomic Status,
Austrian education,
Beliefs
Einschlägige internationale Forschungen haben gezeigt, dass der Fremdsprachenerwerb für zweisprachig aufgewachsen Menschen in der Regel einfacher ist als für einsprachige. In Österreich belegen jedoch nationale Statistiken, dass monolingualen deutschsprachige Schüler*innen beim Englischlernen in der Schule tendenziell besser abschneiden als ihre mehrsprachigen Mitschüler*innen. Zu beobachten ist dies speziell bei Lernenden aus niedrigeren sozioökonomischen Schichten Status niederschlägt, für die ein schulischer Erfolg im Englischen Zugang zu potenziellen Bildungs-, Arbeits- und Aufstiegsmöglichkeiten darstellt. Warum in Österreich Mehrsprachigkeit für Lernenden nicht per se von Vorteil ist bislang nicht bekannt. Die möglichen Gründe für das schlechtere Abschneiden will nun erstmals das vom Elise-Richter- Programm des Österreichischen Wissenschaftsfonds geförderte Forschungsprojekt Bildungsungleichheit im Englischunterricht erkunden. Untersucht werden zum einen die Einstellungen der Englisch-Lehrer*innen an österreichischen Mittelschulen zu Mehrsprachigkeit und Sprachenerwerb. Außerdem sollen die spezifischen Sprachlernbiografien und -praktiken von Schüler*innen untersucht werden. Geleitet und durchgeführt wird das Forschungsprojekts von Elizabeth J. Erling, PhD, die seit 25 Jahren international in der englischen Fachdidaktik und in der Lehrer*innenausbildung in u. a. Österreich, Deutschland, Großbritannien, Bangladesch, Ghana und Indien tätig ist. Die Relevanz der Studie sieht sie in der Thematisierung einer der großen aktuellen politischen, sozialen und damit pädagogischen Herausforderungen für alle Bildungssysteme in der Region. Anhand der Forschungsergebnisse werden spezifische Empfehlungen abgeben, um nachhaltig Leistungsdefiziten im Englischunterricht anzugehen und die Englischlehrer*innenbildung in Österreich und darüber hinaus zu verbessern. Das Projekt ist im Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Wien angesiedelt und ist auf eine Laufzeit von vier Jahren konzipiert. Unterstützt wird das Projekt mit einer Summe von 382.476,17 vom Elise-Richter-Programm für Senior-Postdocs, das als spezifische Fördermaßnahme konzipiert wurde, um die akademische Karriere hochqualifizierter Wissenschaftlerinnen zu unterstützen und ihre universitäre Laufbahn zu fördern.
- Universität Wien - 100%