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Persica Centropa

Persica Centropa

Yuka Kadoi (ORCID: 0000-0003-3567-4200)
  • Grant-DOI 10.55776/V995
  • Förderprogramm Elise Richter
  • Status laufend
  • Projektbeginn 01.07.2023
  • Projektende 30.06.2027
  • Bewilligungssumme 392.686 €

Wissenschaftsdisziplinen

Andere Geisteswissenschaften (20%); Geschichte, Archäologie (20%); Kunstwissenschaften (50%); Sprach- und Literaturwissenschaften (10%)

Keywords

    Persian Art, History of Collecting, Art Historiography, Museology, Central Europe, 20th Century

Abstract

Selbst vom Standpunk des Experten aius betrachtet, dürfte es so sein, daß persische Kunst eine mysteriöse, zeitlose und kulturübergreifende Geschmacksrichtung zwischen Ost und West repräsentiert; vorkommend auf den Gebieten des heutigen Iran, des westlichen Zentralasiens, Anatoliens und Süd-Asiens. Für viele Menschen mag die Frage bedeutsam sein, ob der Begriff persische Kunst sich auf die Altertümer des Mittleren Ostens, Asiens oder Eurasiens bezieht, oder vielmehr auf das nationale Erbe Irans von der Antike bis zur Gegenwart. Ungeachtet des derzeitigen Mangels an Klarheit bezüglich dieser Frage, läßt sich sagen, daß persische Kunst während der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts in politischer, ökonomischer und intellektueller Hinsicht an den verschiedenen kulturellen Brennpunkten Zentraleuropas populär wurde; es geschah dies im Zusammenhang mit der Krise des visuellen Ausdrucks und der kulturellen Identität der Region. Gelegen an der Schnittstelle multi-ethnischer, multi-linguistischer und multi-religiöser Zivilisationen, begegnete Zentraleuropa der materiellen Kultur der persischen Welt über Jahrhunderte durch Migration und Eroberungszüge, ebenso wie durch Handel und diplomatische Kontakte. Eine Vielzahl transpotabler Gegenstände, wie Teppiche, Textilien, Metallobjekte, Keramik oder illustrierte Manuskripte diente als Geschenke, Kriegsbeute und Handelsgüter und erfuhr auf seinem Weg nach Europa durch West Asien, Anatolien, dem Kaukasus, dem Balkan und den nahegelegenen maritimen Handelswegen verschiedene Funktionen und kulturelle. Bedeutungen. Obgleich das habsburgische Kaiserreich die persische Welt im politischen Sinne niemals kolonisierte, war das persische kulturelle Erbe, insbesondere aus der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Epoche, aufgrund des fruchtbaren intellektuellen Umfeldes im Zentraleuropa der Vorkriegsjahre, in visueller und intellektueller Hinsicht attraktiv für kosmoplitische Gelehrte und Sammler. Dieses auf die Dauer von 4 Jahren angelegte Projekt fokussiert sich auf den Zeitraum von der Endphase des Habsburgischen Kaiserreiches bis zum Entstehen neuer Nationalstaaten auf dem Territorium des vormaligen Österreich-Ungarn nach 1918 und 1945. Es erforscht den historiographischen Hintergrund persischer Kunst in Zentraleuropa, indem es das Netzwerk der verschiedenen Sammlungen und der Interpretation persischer Objekte und Abbildungen inmitten der sozio-politischen Umwälzungen einer vormals blühenden kosmopolitischen Kulturregion aufzeigt. Das Projekt hinterfragt die Migrationswege persischer Artefakte, beleucthet die Rolle wichtiger Ateure wie Sammler, Wissenschaftler und Museumsfachleute, untersucht die Kultivierung ästhetischer Werte bezüglich persischer Kunst und evaluiert den Beitrag Zentraleuropas zur globalen Kunstgeschichte. Es leistet einen Beitrag zum Verständnis kultureller Artefakte, die in vielerlei Häusern zu finden sind, und es vertieft das Wissen über Konsumkultur nicht nur des modernen Österreichs, sondern Zentraleuropas während des frühen 20. Jahrhunderts.

Forschungsstätte(n)
  • Universität Wien - 100%
Nationale Projektbeteiligte
  • Markus Ritter, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
Internationale Projektbeteiligte
  • Alexandr Osipian, Geisteswissenschaftliches Zentrum - Deutschland
  • Robert Born, Universität Leipzig - Deutschland
  • Matthew Rampley, Masarykova Univerzita - Tschechien
  • Iván Szántó, Eötvös Loránd University - Ungarn

Research Output

  • 1 Disseminationen
  • 2 Wissenschaftliche Auszeichnungen
  • 2 Weitere Förderungen
Disseminationen
  • 2024 Link
    Titel Research Forum (Entangled Objects of Eurasia: Persian Metalwork along the Silk Road)
    Typ Participation in an activity, workshop or similar
    Link Link
Wissenschaftliche Auszeichnungen
  • 2023
    Titel International Workshop (Erwerbungen und Provenienzen Islamischer Kunst zwischen 1933-1945: Aktuelle Forschung und Vernetzung, Museum of Islamic Art in Berlin)
    Typ Personally asked as a key note speaker to a conference
    Bekanntheitsgrad Continental/International
  • 2023
    Titel Board member, European Association for Asian Art and Archaeology
    Typ Prestigious/honorary/advisory position to an external body
    Bekanntheitsgrad Continental/International
Weitere Förderungen
  • 2024
    Titel University of Vienna: - Faculty of Historical and Cultural Studies Research Fund
    Typ Research grant (including intramural programme)
    Förderbeginn 2024
    Geldgeber University of Vienna
  • 2023
    Titel Elise Richter Grant
    Typ Research grant (including intramural programme)
    Förderbeginn 2023
    Geldgeber Austrian Science Fund (FWF)

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