Ramseys Pragmatische Theorie(n)

Frank Plumpton Ramsey war einer der herausragendsten und bedeutendsten Wissenschaftler des zwanzig- sten Jahrhunderts. In der Philosophie, ist er wahrscheinlich am besten bekannt fur seine subjektive Wahrschein- lichkeitstheorie und fur seinen Beitrag zur Debatte uber Wahrheit. In Facts and Propositions (1927) stellt Ramsey auf knapp zweit Seiten eine Theorie auf, die als seine Redundanztheorie der Wahrheit bekannt wird und die alle modernen deflationistischen Wahrheitstheorien inspirierte. Er zeigte, daß man das Pradikat ist wahr von bestimmten Aussagen eliminieren kann, ohne deren Bedeutung zu verandern. Fur Ramsey war das nicht mehr als eine Selbstverstandlichkeit. Er wollte keine Theorie der Wahrheit aufstellen. Sein Ziel war es, den Ausdrucks belief, der das Konzept der Wahrheit nicht voraussetzt, logisch zu analysieren. Er haltet fest, daß Wahrheit und Urteil gemeinsam untersucht gehoren, wenn wir beide verstehen wollen. Ramsey definiert Urteil als eine Disposition zum Handeln, sodass unter bestimmten, gunstigen Umstande eine solche Disposition zum Handeln vorhanden ware, als ob die behauptete Aussage wahr ware. Wegen seines vorzeitigen Todes konnte er seine Theorie(n) nicht fertig stellen. Ramseys Philosophie wurde mehrere Male interpretiert, allerdings nicht immer in einer klaren und koharenten Weise geschweige denn in Ubereinstimmung mit Ramseys eigenen Ideen. Manche Philosophen haben Theorien, die bereits bei Ramsey zu finden sind, aufgestellt, ohne ihm die notige Anerkennung zu geben. Mein vorrangiges Ziel ist eine Darlegungen von Ramseys Auffassung zu belief, um festzustellen, auf welche Art und Weise sie mit seinen Uberlegungen zur Wahrheit verbunden sind. Zum einen ist zu ermitteln, ob Urteile hinsichtlich Ramseys pragmatischer Auffassung derselben auf den Begriff der Wahrheit zielen. Zum anderen sind verschiedene Interpretationen von Ramseys Untersuchungen zu prufen, darunter success semantics um zu klaren, inwieweit Ramseys Ideen diese inspirierten. Durch meine Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Kurt Godel Research Centers, wird es mir moglich, Ramseys philosophische Untersuchungen, die offensichtlich von seinem mathematischen Denken beeinflusst wurden, vollstandig zu verstehen und mathematisch-logisch zu analysieren. Meine Untersuchungen zu Ramseys Philosophie gestalten eine Basis fur eine neue Theorie des Urteils, die nicht nur die Lucke in Ramseys Vermachtnis fullen, sondern auch zur derzeitigen Debatte uber den Zusammenhang von Urteilen, Wahrheit und Pragmatismus Neues bringen wird. Deshalb zielt das Projekt auf die Aufstellung einer Theorie des Urteils, die auf Ramseys Ideen basiert und zum heutigen Diskurs uber Urteil, Bedeutung, Pragmatismus und Wahrheit wertvolle neue Einsichten beizutragen vermag.

Mein Projekt befasste sich mit der Philosophie von Frank Ramsey, einem britischen Philosophen und Mathematiker, der einen großen Beitrag zu den heutigen Diskussionen über Belief, Wissen, Wahrheit, Wahrscheinlichkeits- und Entscheidungstheorie und vieles mehr geleistet hat. Ich konzentrierte mich auf sein Konzept von Belief und Wahrheit und konnte durch meine Recherche argumentieren, dass diese Vorstellungen in Ramseys Werk sehr eng miteinander verbunden sind und es unmöglich ist, eine davon ohne die andere zu erklären. Darüber hinaus ist für Ramsey jede Betrachtung des Belief auch mit den Handlungen des Handelnden verbunden. Alle unsere Überzeugungen, volle oder partielle, basieren auf unseren Handlungen und kommen durch sie zum Ausdruck. Das bedeutet, dass Ramsey mentale Zustände nur dann als Belief betrachtet, wenn wir irgendwann entsprechend handeln. Eine weitere wichtige Entdeckung von mir in Bezug auf Ramseys Philosophie war, dass für ihn alle Überzeugungen, ob vollständig oder teilweise, in gewissem Maße unsicher sind. Selbst wenn wir fest davon ausgehen, dass es bald regnen wird, weil es sehr dunkel und windig ist, können wir uns dessen nicht sicher sein. Es gibt immer ein Element der Unsicherheit, da unsere Überzeugungen subjektiv sind und wir Menschen keine perfekten Agenten sind, die unfähig sind, Fehler zu machen. Nur Wissen kann sicher sein. Ramsey definiert Wissen als einen Glauben, der wahr und sicher ist und durch einen zuverlässigen Prozess gewonnen wird und nicht falsch sein kann.