Herz-Kreislauf-Funktion und Biomechanik bei HHcy
Cardiovascular function and biomechanics in HHcy
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Technische Wissenschaften (25%); Klinische Medizin (25%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (50%)
Keywords
-
Hyperhomocysteinemia,
Cardiac Function,
Biomechani
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache weltweit. In den meisten Fällen werden sie durch Atherosklerose verursacht. Aufgrund der Plaqueentwicklung und der Veränderungen in der Gefäßwand kann Atherosklerose zu einer Verengung und Versteifung der Aorta führen, wodurch die Blutversorgung des Körpers beeinträchtigt werden kann. Das Verständnis der Risikofaktoren für Atherosklerose und Herzfunktionsstörungen ist daher wichtig, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu diagnostizieren, zu behandeln oder gar verhindern zu können. Die Ursachen für Atherosklerose sind heutzutage durch etablierte Risikofaktoren wie Hypercholesterinämie (HCL) nicht gänzlich erklärbar. Auch der Einfluss der verschiedenen Risikofaktoren für Herzfunktionsstörungen ist ebenfalls nicht ausreichend geklärt. Hyperhomocysteinämie (HHcy) ist ein verbreiteter pathologischer Zustand, welcher durch eine Erhöhung des Homocystein-Spiegels im Blut gekennzeichnet ist. HHcy ist ein unabhängiger Risikofaktor für Atherosklerose, erhöht das kardiovaskuläre Risiko in Kombination mit HCL, korreliert stark mit der kardiovaskulären Mortalität und wird auch mit Herzfunktionsstörungen, Kardiomyopathie, Herzinsuffizienz und plötzlichem Tod in Verbindung gebracht. HHcy ist in 5-10% der Allgemeinbevölkerung und bei bis zu 30% der älteren Menschen nachweisbar. Während schwere HHcy durch genetische Defekte beim Homocysteinabbau verursacht wird, kommt milde HHcy durch einen Mangel an Vitaminen, die für den Homocysteinabbau erforderlich sind, zustande und macht 2/3 der HHcy-Inzidenz aus. Die Ansammlung von fibrotischem, kollagenreichem Gewebe in der Aorta und im Myokard, die zu eine Beeinträchtigung von biomechanischen Eigenschaften des Gewebes führt, kann ein zentraler Mechanismus sein, durch den HHcy zu Herz-Kreislauf- Erkrankungen beitragen oder diese sogar auslösen kann. Dieser sowie andere durch erhöhtes Homocystein induzierbare pathologische Mechanismen, könnten unabhängig oder zusammen mit HCL zu einer Aorten- und/oder Herzfunktionsstörungen führen oder beitragen. In einem Kooperationsprojekt zwischen der Karl-Franzens-Universität Graz, der Medizinischen Universität Graz und der Technischen Universität Graz wollen wir aufklären, ob und wie HHcy zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt oder diese sogar auslöst, sowie die damit verbundenen Mechanismen untersuchen. Dafür sollen verschiedene Ansätze und Spitzentechnologien angewendet werden, darunter Magnetresonanztomographie, biomechanische Tests, Fluoreszenzmikroskopie, kohärente Anti-Stokes-Raman- Streuspektroskopie, massenspektrometrie-basierte Lipidomik und Proteomik, sowie Modellierung und Simulationsrechnungen. Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, den Zusammenhang zwischen HHcy und Herz-Kreislauf- Erkrankungen besser zu verstehen und die Entwicklung therapeutischer Ansätze zur Behandlung den HHcy- assoziierter kardiovaskulärer Erkrankungen zu ermöglichen.
- Technische Universität Graz - 24%
- Medizinische Universität Graz - 27%
- Universität Graz - 49%
- Andrea Groselj-Strele, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Dagmar Kolb-Lenz, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Dagmar Kratky, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Gerald Höfler, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Gunter Almer, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Harald Mangge, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Sasa Frank, Medizinische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Ursula Reiter, Medizinische Universität Graz , assoziierte:r Forschungspartner:in
- Gerhard A. Holzapfel, Technische Universität Graz , assoziierte:r Forschungspartner:in
- Clemens Diwoky, Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Gabriele Schoiswohl, Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Gerald Rechberger, Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Heimo Wolinski, Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Valeriy Bochkov, Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
Research Output
- 8 Zitationen
- 4 Publikationen
-
2024
Titel On the experimental identification of equilibrium relations and the separation of inelastic effects in soft biological tissues DOI 10.1016/j.jmps.2024.105868 Typ Journal Article Autor Bogoni F Journal Journal of the Mechanics and Physics of Solids Seiten 105868 Link Publikation -
2022
Titel Deficiency of B vitamins leads to cholesterol-independent atherogenic transformation of the aorta DOI 10.1016/j.biopha.2022.113640 Typ Journal Article Autor Almer G Journal Biomedicine & Pharmacotherapy Seiten 113640 Link Publikation -
2022
Titel A Refined Injury and Modular Dietary Design for Studying Atherogenesis in Rabbits: The Next Level in Deciphering the Interplay of Risk Factors DOI 10.21203/rs.3.rs-1358736/v1 Typ Preprint Autor Almer G Link Publikation -
2024
Titel Homocysteine contributes to atherogenic transformation of the aorta in rabbits in the absence of hypercholesterolemia DOI 10.1016/j.biopha.2024.117244 Typ Journal Article Autor Tehlivets O Journal Biomedicine & Pharmacotherapy Seiten 117244 Link Publikation