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Buddhistische Architektur im westlichen Himalaya

Buddhist Architecture in the Western Himalayas

Anselm Wagner (ORCID: 0000-0003-4901-8693)
  • Grant-DOI 10.55776/P35897
  • Förderprogramm Einzelprojekte
  • Status beendet
  • Projektbeginn 16.05.2022
  • Projektende 15.08.2025
  • Bewilligungssumme 592.491 €

Wissenschaftsdisziplinen

Bauwesen (70%); Umweltingenieurwesen, Angewandte Geowissenschaften (30%)

Keywords

    Building Research, Budddhist Architecture, Building Survey and Documentation, Building Cultural Heritage, History of Architecture, 3D Surveying

Abstract Endbericht

In den letzten zwei Jahrzehnten konnte im Rahmen unterschiedlicher Forschungsprojekte eine umfangreiche Sammlung von Forschungsmaterial zur buddhistischen Architektur des Westlichen Himalayas an der Technischen Universität Graz aufgebaut werden. Diese Forschung beschäftigt sich mit unterschiedlichen Bauwerken Tempel, Tempelanlagen und Votivbauten die mit der zweiten Verbreitungswelle des Buddhismus in Tibet ab dem 10. Jahrhundert in Verbindung stehen. Das aktuelle Projekt ermöglicht es, die erhaltenen buddhistischen Bauwerke von Dolpo einer Region im Westen von Nepal, die direkt an Tibet grenzt in unsere Forschung mit einzubeziehen. Ausgangspunkt als auch wichtigste und zuverlässigste Quelle für die Architekturforschung sind die erhaltenen Gebäude selbst. Deshalb ist eine erfolgreiche Feldforschung also die Vermessung und Dokumentation des Baubestandes vor Ort die wichtigste Voraussetzung für alle folgenden Arbeitsschritte. Die Vervollständigung des Forschungsmaterials im Rahmen von zwei Expeditionen nach Dolpo soll uns helfen, die folgenden Fragen zu beantworten: Aus welcher Zeit stammen die erhaltenen Bauwerke? Welche verschiedenen Merkmale wie Bautechnik und verwendetes Material, Form und Funktion, Größe, Ausrichtung und künstlerische Ausstattung können uns helfen, die wesentlichen Besonderheiten der Bauwerke zu verstehen? Welche Bauten können wir als Vorbilder bezeichnen? Wie verändern sich die ursprünglichen Gebäude durch Umbauten? Und wie sind die Gebäude in ihre natürliche und soziale Umgebung also in die Landschaft und die Siedlungsstruktur eingebunden? Das Projekt basiert auf einem fachübergreifenden Ansatz, bei dem Arbeits- und Forschungsmethoden aus der geodätischen Bauvermessung und der Bautechnik einerseits und der Architekturtheorie und der Architekturgeschichte andererseits zum Einsatz kommen. Die Kooperation mit dem Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme der Technischen Universität Graz ermöglicht es uns, innovative Aspekte der Architekturvermessung und der digitalen Dokumentation in das Projekt einzubringen. Unser Ziel ist es, die genaue Bestandsaufnahme und Dokumentation markanter Gebäude in dieser nur schwer zu erreichenden Region zu erweitern, um aussagekräftiges Vergleichsmaterial für die Untersuchung von Zusammenhängen innerhalb der buddhistischen Architektur in Westtibet, Nordindien und Westnepal zu erhalten. Auf diese Weise können wir die grundlegenden Daten bereitstellen, die zum Bezugspunkt für künftige Bauwerksforschungen und Gebäuderestaurierungen werden. Neben der Erweiterung und Ausarbeitung neuen Forschungsmaterials, liegt der zweite Schwerpunkt des Projekts auf der detaillierten Zusammenstellung des gesammelten Forschungsmaterials über die Alchi Group of Monuments, einer Gruppe von Tempelanlagen in Nordindien aus dem 12. Jahrhundert. Die Ergebnisse werden als vierter Band unserer Buchreihe Buddhist Architecture in the Western Himalaya veröffentlicht.

Die buddhistischen Tempel und Klöster von Dolpo sind Teil einer sakralen Landschaft, die sich über Jahrhunderte im Kulturraum des westlichen Himalayas entwickelt hat. Da die erhaltenen Bauwerke selbst die wichtigste und zuverlässigste Quelle für die Architekturforschung sind, besteht unsere Strategie darin, den Bestand umfassend zu dokumentieren, um Material für die Analyse verschiedener sakraler Gebäudetypen und ihrer Entwicklung zu erhalten. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme (IGMS) der Technischen Universität Graz konnten wir die Gebäudedokumentation während der Feldforschung in den Jahren 2022 und 2023 optimieren. Im Vergleich zu den ersten Bauaufnahmen im Jahr 2019 haben sich Qualität und Quantität der gesammelten Daten durch den Einsatz digitaler Vermessungsmethoden erheblich verbessert. Das darauf basierende Material umfasst zwölf Ensembles an zehn verschiedenen Standorten. Die Ergebnisse sind 3D-Punktwolken aller sichtbaren Innen- und Außenflächen, die mit Bildern einer integrierten Kamera überlagert werden. 3D-Bestandsmodelle können daraufhin als OBJ-Dateien dargestellt werden, die eine maßstabsgetreue und hochauflösende Aufzeichnung aller erfassten Objekte zeigen. Die folgende Planungsdokumentation fasst alle während der Feldforschung gesammelten Daten zusammen und ermöglicht eine detaillierte Analyse der Gebäudestrukturen sowie eine umfassende Darstellung in verschiedenen Formen. Die frühesten der dokumentierten Bauwerke wurden zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert errichtet. Die Analyse des Bestandes zeigt, dass sich die Hauptbauten im Wesentlichen in drei Gebäudetypen unterteilen lassen. Erstens die größeren Bauwerke, deren Versammlungshallen durch sechs Säulen unter den Hauptbalken gegliedert sind und die als "Sechs Säulen und Neun Balken" Tempel bezeichnet werden. Zu diesem Typ gehören fünf der dokumentierten Ensembles. Zweitens die kleineren Tempelbauten mit einer von vier Säulen gegliederten Versammlungshalle, die als "Vier Säulen und Acht Balken" Tempel bezeichnet werden. Zu diesem Typ gehören acht der von uns dokumentierten Ensembles. Die dritte Gruppe umfasst überbauten Höhlenheiligtümer und mehrgeschossigen Gebäude. Die Entwicklung dieser zwei- bis vierstöckigen Strukturen wird dadurch ermöglicht, dass das Gebäude sich tatsächlich an den Felsen "lehnt". Zu diesem Typ gehören vier der dokumentierten Ensembles. Keines der Gebäude dieser Region wurde bisher von der Regierung als Kulturdenkmal wahrgenommen oder anerkannt, und es gibt derzeit auch kein Verzeichnis der Kulturdenkmäler in Dolpo. Unsere Ergebnisse geben somit einen ersten Überblick über die Tempel und Klöster in dieser abgelegenen Region. Dies ermöglicht uns die Erstellung einer umfassenden Typologie der buddhistischen Architektur in Dolpo, die vergleichende Analyse mit bereits in früheren Projekten dokumentierten Gebäuden ermöglicht. Nicht zuletzt bildet die Dokumentation die Grundlage für dringend notwendige Restaurierungsarbeiten.

Forschungsstätte(n)
  • Technische Universität Graz - 100%
Nationale Projektbeteiligte
  • Helmut Woschitz, Technische Universität Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
  • Markus Viehbeck, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
Internationale Projektbeteiligte
  • Eike Roswag-Klinge, Technische Universität Berlin - Deutschland
  • Christof Ziegert, ZRS Architekten Berlin - Deutschland
  • Andrea Klinge, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW - Schweiz
  • Amy Heller, University of Bern - Schweiz
  • Yannick Laurent, University of Bern - Schweiz
  • Christian Luczanits, University of London - Vereinigtes Königreich

Research Output

  • 3 Zitationen
  • 4 Publikationen
  • 10 Datasets & Models
Publikationen
  • 2025
    Titel Surveying a Sacred Landscape: First Steps to a Holistic Documentation of Buddhist Architecture in Dolpo
    DOI 10.3390/heritage8090385
    Typ Journal Article
    Autor Auer C
    Journal Heritage
    Seiten 385
    Link Publikation
  • 2024
    Titel Laboratory Investigations of the Leica RTC360 Laser Scanner—Distance Measuring Performance
    DOI 10.3390/s24123742
    Typ Journal Article
    Autor Bauer P
    Journal Sensors
    Seiten 3742
    Link Publikation
  • 2024
    Titel Contributions to the quality improvement of the 3D design, operation and visualisation of geodetic monitoring installations
    Typ PhD Thesis
    Autor Bauer, Peter
    Link Publikation
  • 2023
    Titel Anwendung von 3D Laserscanning im Himalaya - Erste Auswertungen
    DOI 10.3217/9sm3g-82369
    Typ Other
    Autor Bauer P
    Link Publikation
Datasets & Models
  • 2024 Link
    Titel 3D Model ot the Gomoche Gompa
    DOI 10.3217/9gpxc-j0x43
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Kagar Village
    DOI 10.3217/eebzm-tyc06
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Mekyem Gompa
    DOI 10.3217/xvt6k-hr994
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Shey Sumdo Monastery
    DOI 10.3217/sn49f-rj787
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Samling Monastery
    DOI 10.3217/nf9kd-06793
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Ribo Bhumpa Gompa of Dho Tarap
    DOI 10.3217/r845a-2n560
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Nesar Gompa of Bijer
    DOI 10.3217/jknbg-tzq09
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Hrab Monastery
    DOI 10.3217/hsfqx-qen16
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Dechen Labrang of Namdo
    DOI 10.3217/220bk-bn876
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
  • 2024 Link
    Titel 3D Model of the Dargye Phuntsoling Gompa
    DOI 10.3217/2422r-ske71
    Typ Database/Collection of data
    Öffentlich zugänglich
    Link Link

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