Staatliches Engagement für nukleare Abrüstung
State Advocacy for Nuclear Disarmament
Wissenschaftsdisziplinen
Politikwissenschaften (100%)
Keywords
-
Nuclear Disarmament,
Advocacy,
States,
Nuclear Weapons,
International Security
Seit dem Beginn des Nuklearzeitalters haben sich Staaten für die Notwendigkeit nuklearer Abrüstung ausgesprochen. Einige Staaten haben sich jedoch auch jenseits von Worten durch Taten dafür eingesetzt, etwa durch das Einbringen von Resolutionen in den Vereinten Nationen oder die Unterstützung von Abrüstungsinitiativen. Ein jüngeres Beispiel hierfür ist Österreich, das eine tragende Rolle bei der Entstehung des 2021 in Kraft getretenen Vertrags über das Verbot von Kernwaffen (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons, TPNW) gespielt hat. Solche Staaten sind Advokaten nuklearer Abrüstung und der Gegenstand dieses Projekts. Obwohl staatliche Advokaten wichtige Impulsgeber für Bemühungen im Bereich der nuklearen Abrüstung waren und sind, ist unser Wissen über die Beweggründe ihres Engagements sehr begrenzt. Die bestehende Forschung gibt also nur unzureichende Antworten auf die Frage, warum sich Staaten für nukleare Abrüstung engagieren. Um diese Frage zu beantworten, identifiziert das Projekt die staatlichen Advokaten nuklearen Abrüstung, also jene Staaten, die sich seit 1945 für nuklearer Abrüstung engagiert haben. Danach geht es auf die Motivation dieser Staaten ein und entwickelt einer Theorie staatlichen Engagements für nukleare Abrüstung. Es zeigt also auf, welche Faktoren auf welche Art und Weise zusammenwirken und diese Staaten dazu bewegen, sich für nuklearen Abrüstung zu engagieren oder dieses Engagement zu beenden. Das Projekt untersucht hierbei sowohl Faktoren außerhalb des Staates, wie etwa das Sicherheitsumfeld, als auch innerhalb des Staates, wie die Beschaffenheit des politischen Systems oder die Einflussmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft. Bei der Bearbeitung dieser Forschungsfrage kombiniert das Projekt mehrere sozialwissenschaftliche Methoden: quantitative Textanalyse, die Analyse von Paneldaten sowie die qualitativ vergleichende Analyse (QCA). Neben der Entwicklung einer Theorie staatlichen Abrüstungsengagements möchte diese Projekt vor allem auch einen Beitrag zur Textdaten-basierten Forschung in der internationalen Sicherheitsforschung leisten. Hierzu werden die umfangreichen Textdaten aus dem Ersten Komitee der Generalversammlung der Vereinten Nationen (Abrüstung und internationale Sicherheit) sowie den Überprüfungskonferenzen des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags als frei zugänglicher Datensatz zur Verfügung gestellt.
- Universität Innsbruck - 100%