Forschung, die ankommt: FWF-Projekte schaffen Impulse fĂŒr Wirtschaft und Gesellschaft

Ăsterreichs Grundlagenforschung wĂ€chst â mit mehr Projekten, mehr Forschenden und mehr Ergebnissen: Im Jahr 2024 erhöhten sich die Investitionen des Ăsterreichischen Wissenschaftsfonds FWF in neue Projekte von 349 auf 408 Millionen Euro. Rund 172 Millionen Euro flieĂen in den Ausbau des Bereichs Naturwissenschaften und Technik, 160 Millionen Euro in Biologie und Medizin und 76 Millionen Euro in die Geistes- und Sozialwissenschaften. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an Forschungsförderung weiterhin hoch, denn das von Forschenden eingereichte Antragsvolumen bleibt mit knapp unter 1,7 Milliarden Euro auf einem hohen Niveau.
Insgesamt finanziert der FWF aktuell ĂŒber 5.000 Wissenschaftler:innen an Ăsterreichs UniversitĂ€ten und auĂeruniversitĂ€ren ForschungsstĂ€tten â ein neuer Höchststand, der das herausragende wissenschaftliche Potenzial und die Bedeutung der FWF-Förderungen fĂŒr die Erfolge von Ăsterreichs Spitzenforschung unterstreicht. Die hochkompetitiven Förderungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung exzellenter akademischer Leistungen, der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums, der StĂ€rkung der WettbewerbsfĂ€higkeit und der BewĂ€ltigung gesellschaftlicher Herausforderungen.
âĂsterreich hat eine lange Tradition als Land der Innovation, des Denkens und der wissenschaftlichen Exzellenz. Doch diese Errungenschaften sind keine SelbstverstĂ€ndlichkeit â sie mĂŒssen aktiv geschĂŒtzt und gefördert werden. Freie Forschung und Wissenschaft sind das Fundament fĂŒr Fortschritt, Wohlstand und gesellschaftliche StabilitĂ€t. Die Verteidigung ebendieser ist eine Investition in die nĂ€chste Generation. Der FWF beweist durch seine erfolgreichen Förderprogramme: Eine Investition in die Forschung ist eine Investition in unsere Zukunftâ, betont Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner.
âWissenschaft und Forschung sind fĂŒr eine moderne Gesellschaft unverzichtbar â sie sorgen fĂŒr medizinische Fortschritte, moderne Technologien, bessere Bildung und Lösungen fĂŒr Klimakrise, soziale und kulturelle Fragen. Mit den FWF-Förderungen geben wir tausenden Forschenden die Chance, am Standort Ăsterreich neues Wissen zu entdecken. Daraus folgen belebende Effekte in vielen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. Wenn Ăsterreich weiterhin strategisch in Wissenschaft investiert, stĂ€rkt es den Standort, schafft Perspektiven und ĂŒbernimmt Verantwortung fĂŒr kommende Generationenâ, so Christof Gattringer, PrĂ€sident des FWF, anlĂ€sslich der PrĂ€sentation der Förderbilanz.
âDie Förderbilanz enthĂ€lt zwei Botschaften: Ăsterreichs Grundlagenforschung und die internationale AttraktivitĂ€t des Standorts wachsen â und damit auch die Zahl exzellenter Forschender, die beim FWF einreichen. Daher bleibt der Finanzierungsdruck aufgrund zahlreicher âApproved but not fundedâ-Projekte aufrecht. Wichtig fĂŒr die Zukunft ist es, nicht nachzulassen und weiter in Richtung hochinnovativer Spitzenforschung zu investieren, so wie es internationale Studien wie Draghi-Report oder nationale Analysen von WIFO und IHS empfehlenâ, resĂŒmiert FWF-VizeprĂ€sidentin Ursula Jakubek.
Weitere Informationen
Entwicklung der FWF-Bewilligungssumme 2015 bis 2024

Entwicklung der FWF-Antragssumme 2015 bis 2024

Exzellenzorientierung wirkt: Potenzial steigt â und damit der Finanzierungsdruck
Nationale und internationale Forschende reichten rund 2.800 FörderantrĂ€ge mit einem Volumen von knapp 1,7 Milliarden Euro ein. Mit den 683 finanzierten neuen Projekten im Volumen von 407,8 Millionen Euro sinkt die durchschnittliche Bewilligungsquote ĂŒber alle Förderprogramme auf 24,4 Prozent (2023: 26,3 Prozent). Das groĂe AusmaĂ an Exzellenz zeigt sich auch in einem weiteren Bereich: Betrachtet man den Durchschnitt der letzten fĂŒnf Jahre, so kann der FWF jĂ€hrlich Forschungsprojekte im Volumen von rund 63 Millionen Euro trotz exzellenter wissenschaftlicher QualitĂ€t nicht fördern. Diese exzellenten âApproved but not fundedâ-Forschungsideen können daher in Ăsterreich nicht umgesetzt werden.
Erfolge aufgebaut â jetzt nicht bremsen
Die PrĂ€sentation der Förderbilanz erfolgt zur Mitte der aktuell laufenden Finanzierungsvereinbarung 2024â2026, in der es dem FWF gelungen ist, weitere Akzente zu setzen. Dazu zĂ€hlt eine nĂ€chste Vergaberunde der Emerging-Fields-Förderungen im Rahmen der Exzellenzinitiative excellent=austria fĂŒr standortĂŒbergreifende Kooperationsprojekte. Ein weiterer Baustein ist die Vergabe der ersten neuen FWF-ASTRA-Preise fĂŒr hochtalentierte Postdocs. Der FWF wird sich darĂŒber hinaus aufgrund des hohen Potenzials an exzellenter Spitzenforschung in wichtigen Zukunftsbereichen fĂŒr die Finanzierung einer neuen Ausschreibungsrunde der Clusters of Excellence und einen gut dotierten FTI-Pakt 2027â2029 einsetzen.
Exzellenzinitiative lÀuft auf Hochtouren
In der Exzellenzinitiative excellent=austria zum Ausbau der Spitzenforschung an den UniversitĂ€ten und auĂeruniversitĂ€ren ForschungsstĂ€tten konnten 2024 weitere vier Exzellenzcluster mit 75 Millionen Euro und die ersten Emerging Fields mit 31 Millionen Euro bewilligt werden. Die vier weiteren Exzellenzcluster vertiefen Grundlagenforschung in den Bereichen Hirnforschung, gesundes Altern, KĂŒnstliche Intelligenz und Materialforschung. Die fĂŒnf Emerging Fields bringen Forschungsfragen mit besonderem Innovationspotenzial und Risikofreude voran: globale Versorgungssicherheit, Tumortherapien, Evolutionsforschung, Hirnforschung und neue ZugĂ€nge an der Schnittstelle von Mathematik und RelativitĂ€tstheorie. Aktuell lĂ€uft das Auswahlverfahren fĂŒr weitere Emerging Fields, die im MĂ€rz 2026 bewilligt werden.
Förderungen fĂŒr alle Bereiche moderner Spitzenforschung
Neben diesen groĂen Forschungsnetzwerken der Exzellenzinitiative finanziert der FWF weiterhin die gesamte Vielfalt der Wissenschaftsdisziplinen auf allen Karrierestufen â von den flexiblen Projektförderungen auf nationaler und internationaler Ebene (187,2 Millionen Euro) ĂŒber die Nachwuchs- und Karriereförderungen (74,3 Millionen Euro) bis hin zu den explizit kooperativen Forschungsvorhaben (39,6 Millionen Euro) und Kommunikations- und Partizipationsförderungen (0,9 Millionen Euro). Spezielle Angebote wie beispielsweise Arts-based Research, Klinische Forschung oder die ĂŒber den Fonds Zukunft Ăsterreich finanzierten Spezialforschungsbereiche sowie doc.funds-Förderungen stĂ€rken eine vielfĂ€ltig und breit aufgestellte Forschungslandschaft.
Ăber 5.000 Personen arbeiten in FWF-Projekten in ganz Ăsterreich
Gemeinsam mit den neu bewilligten Projekten liefen mit Jahresende 2024 insgesamt 2.521 FWF-finanzierte Forschungsprojekte. Daran sind 5.006 Forschende an UniversitĂ€ten und weiteren Institutionen beteiligt, davon 47,2 Prozent Frauen. Besonders erfreulich ist, dass knapp 70 Prozent davon Nachwuchswissenschaftler:innen (35 Jahre oder jĂŒnger) sind. Das unterstreicht den Stellenwert des FWF bei der Ausbildung der nĂ€chsten Generation von Topforschenden. Speziell die Karriereprogramme des FWF erfĂŒllen die wichtige Aufgabe, wissenschaftlichen Nachwuchs durch Forschung auszubilden und den Brain-Drain zu verhindern. Um seine Angebote in einer sich wandelnden Wissenschaftswelt auch kĂŒnftig optimal an den BedĂŒrfnissen von Forscher:innen auszurichten, fĂŒhrt der FWF eine Umfrage innerhalb der wissenschaftlichen Community durch. Die Ergebnisse werden im Herbst 2025 veröffentlicht.
Attraktive Förderangebote fĂŒr Incomings
Die Förderangebote des FWF sind seit vielen Jahren darauf ausgelegt, die besten Forschenden national und international anzuziehen. Dazu zĂ€hlt beispielsweise das Karriereprogramm ESPRIT, in dem der Anteil von Forschenden mit internationaler Biografie besonders hoch ist â fĂŒr knapp die HĂ€lfte aller ESPRIT-geförderten Forschenden ist die FWF-Förderung der entscheidende Grund, nach Ăsterreich zu kommen und hier ihre wissenschaftliche Karriere weiterzuentwickeln. Im Bereich der fortgeschrittenen Postdocs erwartet der FWF bei den neuen FWF-ASTRA-Preisen einen ebenso hohen Anteil an âIncomingsâ, also Forschenden, die zuletzt an einer auslĂ€ndischen ForschungsstĂ€tte tĂ€tig gewesen sind. Neben diesen beiden Angeboten bieten die Einzelprojektförderungen FlexibilitĂ€t und Freiraum, um Pionierprojekte in allen Disziplinen der Grundlagenforschung umsetzen zu können.
Weitere Projekte des Fonds Zukunft Ăsterreich auf Schiene
Drei Spezialforschungsbereiche (11,8 Millionen Euro), drei Forschungsgruppen (4,4 Millionen Euro) und acht doc.funds- und doc.funds.connect-Konsortien (16,2 Millionen Euro) mit 65 neuen Doktoratsstellen sowie mehrere Matching-Funds-Förderungen mit den BundeslĂ€ndern konnte der FWF auf Basis der Mittel des Fonds Zukunft Ăsterreich umsetzen. DarĂŒber hinaus setzte der FWF gemeinsam mit der Ăsterreichischen Akademie der Wissenschaften das Förderprogramm âDisruptive Innovationen â Early Career Seed Moneyâ mit Förderungen fĂŒr 30 Forschende in der frĂŒhen Karrierephase mit insgesamt 2 Millionen Euro um. Diese Finanzierungsquelle ist fĂŒr den FWF von zentraler Bedeutung, daher hat er sich auch 2025 um Fördermittel aus dem Fonds Zukunft Ăsterreich beworben.
Internationales Peer-Review mit weltweit fĂŒhrenden Forschenden
Internationale QualitĂ€tsmaĂstĂ€be bestimmen die Fördervergabe des FWF â einziges Entscheidungskriterium fĂŒr eine Förderung ist die wissenschaftliche Exzellenz. Im Jahr 2024 wurden rund 5.000 internationale Gutachten aus ĂŒber 60 LĂ€ndern eingeholt, zum GroĂteil von Forschenden aus den USA, Deutschland und GroĂbritannien.
Impact auf allen Ebenen: Incomings, GrĂŒndungen, Entdeckungen
Die Effekte der FWF-Förderungen sind vielfĂ€ltig und zeigen sich kurz- und langfristig. Bei der PrĂ€sentation der Förderbilanz mit Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner und FWF-PrĂ€sident Christof Gattringer zeichneten drei Wissenschaftler:innen die Bedeutung der FWF-Förderungen nach: die indische Geologin Anindita Dey, die 2024 mit einer ESPRIT-Karriereförderung von der UniversitĂ€t Delhi nach Ăsterreich an die UniversitĂ€t Wien wechselte und die Relevanz der FWF-Förderung fĂŒr ihre Entscheidung unterstrich. Als Beispiel fĂŒr einen gelungenen Transfer von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die Praxis war Mikrobiologin Birgit Mitter dabei, die vor 20 Jahren in FWF-Projekten den wissenschaftlichen Grundstein fĂŒr die spĂ€tere GrĂŒndung eines erfolgreichen Spin-offs legte und heuer mit zwei Phönix-GrĂŒndungspreisen ausgezeichnet wurde. Und Michael Wagner, Mikrobiologe an der UniversitĂ€t Wien und Director of Research eines Exzellenzclusters, gab stellvertretend fĂŒr hunderte an den Clustern beteiligte Forschende einen aktuellen Einblick in die Arbeiten und den Impact der Cluster.
Alle Förderstatistiken im Ăberblick
Einen JahresrĂŒckblick sowie die gesamten Leistungszahlen finden Sie im aktuellen FWF-Jahresbericht. DarĂŒber hinaus bietet das neue FWF-Dashboard die Möglichkeit, sĂ€mtliche Förderkennzahlen und -statistiken aus allen Programmen abzurufen.