Wittgenstein-START-Feier 2023
Am Schluss regnete es Konfetti: Die Preisträger:innen der FWF-START-Preise sowie FWF-Wittgenstein-Preisträger Hans J. Briegel nahmen im Rahmen einer Feier in Wien ihre Auszeichnungen entgegen. © FWF/Daniel Novotny

Die START/Wittgenstein-Feier des FWF zählt zu den Höhepunkten im österreichischen Wissenschaftsjahr. In ihrem Rahmen werden Forschende mit den höchstdotierten Wissenschaftspreisen des Landes für innovative Forschungsleistungen auf internationalem Niveau ausgezeichnet. Neben den frisch gekürten Preisträger:innen, ihren Teams und Familien kamen an dem Sommerabend rund 400 Gäste aus Wissenschaft und Forschung in der Open-Air-Location „Rösthalle“ in Ottakring zusammen, um bei der Übergabe der Auszeichnungen durch Wissenschaftsminister Martin Polaschek, FWF-Präsident Christof Gattringer sowie die FWF-Vizepräsident:innen Ursula Jakubek, Georg Kaser, Gerlinde Mautner und Ellen Zechner dabei zu sein.

 

FWF-Wittgenstein-Preisübergabe 2023
Am Foto: Der Wissenschaftsfonds FWF zeichnet den Quantenphysiker Hans J. Briegel für sein beeindruckendes wissenschaftliches Lebenswerk aus: Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Preisträger Hans J. Briegel, FWF-Vizepräsidentin Ursula Jakubek und FWF-Präsident Christof Gattringer.

Bühne frei für Spitzenleistungen aus der Grundlagenforschung

Freudvoller Höhepunkt der Feier war die Auszeichnung des neuen Wittgenstein-Preisträgers Hans J. Briegel, der für seine Pionierarbeit an der Schnittstelle von Quantentechnologie und künstlicher Intelligenz, zwei der großen Zukunftsthemen des 21. Jahrhunderts, gewürdigt wurde. Das zweite Highlight des Abends bildete die Übergabe der START-Preise an acht vielversprechende Forscher:innen aus Linz, Salzburg und Wien. Die Umweltmikrobiologin Barbara Bayer (Universität Wien), die Zell- und Entwicklungsbiologin Stephanie J. Ellis (Max Perutz Labs, Universität Wien), der Mathematiker Máté Gerencsér (TU Wien), der Quanteninformatiker Richard Küng (Johannes Kepler Universität Linz), der Sozioökonom Stephan Pühringer (Johannes Kepler Universität Linz), der Mathematiker Clemens Sämann (Universität Wien), der Physiker Marcus Sperling (Universität Wien) und der Psychologe J. Lukas Thürmer (Universität Salzburg) nahmen die mit jeweils 1,2 Millionen Euro dotierten START-Auszeichnungen entgegen. Die acht jungen Forscher:innen konnten in einem hochkompetitiven Auswahlprozess aus 126 Anträgen reüssieren.

Die Welt verstehen

Sowohl der Wittgenstein-Preisträger als auch die START-Preisträger:innen drückten auf der Bühne ihre Begeisterung für die Grundlagenforschung aus, die sich dadurch auszeichnet, komplexe Prozesse bis in ihre kleinsten Zusammenhänge zu ergründen: ob es die Funktionen von Hautzellen sind, die Mathematik und Physik des Universums oder das menschliche Verhalten in Gruppen – gemeinsame Motivation ist es, die Welt besser zu verstehen.

Ganz besonders bedankte sich Wittgenstein-Preisträger Hans J. Briegel für die Mittel von 1,5 Millionen Euro, die es seinem Team und ihm ermöglichen, weiterhin „offen und ideengetrieben Forschung zu betreiben, die nicht an Milestones geknüpft ist“. Der Grenzgänger zwischen den Welten – Briegel hat neben Physik auch Philosophie studiert – sei „einer der aktivsten und kreativsten Forschenden in einem Bereich, in dem Österreich eine führende Rolle einnimmt“, lautete dementsprechend die Begründung der internationalen Jury. Wie nicht anders zu erwarten, war der Rat des erfolgreichen Wissenschaftlers an die jungen Wissenschafts-Olympionik:innen im Publikum, eigene Ideen zu verfolgen, auch wenn sie nicht Mainstream seien. So wie der damals junge Wissenschaftler selbst vor 30 Jahren ein neues Gebiet erschlossen hat, das heute Fortschritt und Innovationen auslöst und dessen Erkenntnisse heute weltweit gefragt sind.

Österreichs Wissenschaftsszene gratuliert

Unter den vielen Gratulant:innen in der Freiluft-Location waren zahlreiche Vertreter:innen der Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten sowie Wittgenstein-Preisträger:innen der letzten Jahre. Als besonderen, treuen Ehrengast durfte der FWF den Biochemiker und ehemaligen FWF-Präsidenten sowie Wissenschaftsminister Hans Tuppy im hohen Alter von 98 Jahren begrüßen. Die Open-Air-Location „Rösthalle“ am Gelände einer ehemaligen Kaffeerösterei am Rande des Wiener Kongressparks bot die sommerliche Kulisse für diese feierliche Veranstaltung im Zeichen der Wissenschaft. Durch den Abend führte ORF-Moderatorin Lisa Gadenstätter.

Der Wissenschaftsfonds FWF vergibt die Wittgenstein- und START-Preise seit 1996. Bislang wurde der FWF-Wittgenstein-Preis an 41 und der FWF-START-Preis an 173 in Österreich tätige herausragende Forschende verliehen.

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