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Gute Nacht, Ăsterreich! Warum gesunder Schlaf wichtig ist
Ăsterreichs Bevölkerung schlĂ€ft schlecht. Quer durch alle Altersgruppen sind 25 bis 30 Prozent von Schlafstörungen betroffen, Frauen sogar etwas hĂ€ufiger. Viele von uns kennen das: Manchmal sind wir hundemĂŒde, können aber nicht einschlafen. An anderen Abenden sind wir zu aufgeregt oder besorgt. Gelingt es dann doch irgendwann, so wachen wir in der Nacht immer wieder auf und in der FrĂŒh sind wir erschöpft.
Doch ein gesunder Schlaf ist wichtig, fĂŒr die Psyche, fĂŒr die Gesundheit, fĂŒr unsere LeistungsfĂ€higkeit und unser Wohlbefinden. Kurzfristige Schlafstörungen können ganz gut ĂŒberbrĂŒckt werden, doch eine langfristig fehlende Erholsamkeit des Schlafes macht uns krank.

Kerstin Hödlmoser, Associate Professor am Zentrum fĂŒr Kognitive Neurowissenschaften an der UniversitĂ€t Salzburg am Fachbereich Psychologie (CCNS)
Kerstin Hödlmoser forscht seit 2002 zum Thema Schlaf und kognitive Leistung vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter. ZusĂ€tzlich leitet Sie an der UniversitĂ€t Salzburg das Lehrmodul âGesunder und gestörter Schlafâ. In ihren drei aktuell vom FWF geförderten Projekten beschĂ€ftigt sie sich mit folgende Fragestellungen: (1) âHow SMART is it to go to bed with the PHONEâ â hier wird mittels elektrophysiologischen Gehirnstrommessungen untersucht, wie sich bei Jugendlichen die Handynutzung in den letzten zwei Stunden vor dem Zubettgehen auf deren Schlaf und GedĂ€chtnis als auch auf ihre Emotionsregulation auswirkt; (2) âSleep and memory during pregnancyâ â dabei werden die wĂ€hrend der Schwangerschaft oft auftretenden GedĂ€chtnisdefizite genauer beleuchtet und es soll untersucht werden, ob diese nicht nur mit den körperlichen und hormonellen VerĂ€nderungen wĂ€hrend der Schwangerschaft zusammenhĂ€ngen, sondern vor allem auch durch die VerĂ€nderung der SchlafqualitĂ€t bedingt sind; und (3) wie sich der Schlaf auf das motorische Lernen durch motorisches Imaginationstraining bei jungen und Ă€lteren Erwachsenen auswirkt â dies könnte zukĂŒnftig beispielsweise wĂ€hrend der Rehabilitation nach einem Schlaganfall fĂŒr Betroffene sehr interessant sein. Neben ihrer Forschungs- und LehrtĂ€tigkeit ist Hödlmoser Klinische- und Gesundheitspsychologin sowie Verhaltenspsychotherapeutin und Sportpsychologin.
Michael Saletu, Neurologe und PrĂ€sident der Gesellschaft fĂŒr Schlafmedizin
Nach seiner Ausbildung zum Facharzt fĂŒr Neurologie an der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Neurologie in Wien war Michael Saletu von 2007 bis 2017 Oberarzt fĂŒr Neurologie am Neurologischen Rehabilitationszentrum RosenhĂŒgel, wo er den Bereich Schlafmedizin leitete. Im JĂ€nner 2010 habilitierte er fĂŒr Neurologie und erhielt den Titel Privatdozent. Von 2012 bis 2022 war er Vorstandsmitglied der Ăsterreichischen Gesellschaft fĂŒr Schlafmedizin. 2013 erhielt er das EuropĂ€ische Zertifikat fĂŒr Schlafmedizin durch die EuropĂ€ische Gesellschaft fĂŒr Schlafmedizin (ESRS) und somit den Titel Somnologist- Expert in Sleep Medicine. Seit Juli 2017 leitet er den Bereich Schlafmedizin am LKH Graz II Standort SĂŒd, seit Juni 2022 ist Michael Saletu auch als PrĂ€sident der Ăsterreichischen Gesellschaft fĂŒr Schlafmedizin aktiv.
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12. April 2023, Theater Akzent
Kerstin Hödlmoser, Associate Professor am Zentrum fĂŒr Kognitive Neurowissenschaften an der UniversitĂ€t Salzburg am Fachbereich Psychologie
Michael Saletu, Neurologe und PrĂ€sident der Gesellschaft fĂŒr Schlafmedizin
Jasmin Dolati, Moderation, Programmchefin ORF-Radio Wien
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem ORF-Radio Wien statt.
