Andrea Fischer vor Gletscher
Die Gletscherforscherin Andrea Fischer ist Österreichs Wissenschaftlerin des Jahres 2023. Mit dem Preis zeichnet der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen ihr Engagement in der Wissenschaftsvermittlung aus. © ÖAW/Daniel Hinterramskogler

„Ich gratuliere Andrea Fischer ganz herzlich zur Auszeichnung als Wissenschaftlerin des Jahres“, so FWF-Präsident Christof Gattringer in einer ersten Reaktion. „Andrea Fischer schafft es auf hervorragende Weise, die Bedeutung von Forschung im Allgemeinen sowie den fortschreitenden Klimawandel und den damit einhergehenden Gletscherschwund im Speziellen einer breiten Öffentlichkeit verständlich näher zu bringen“, so Gattringer weiter.

Mit der Auszeichnung „Wissenschaftler:in des Jahres“ honoriert der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen bereits zum 30. Mal das Bemühen von Wissenschaftler:innen, ihre Arbeit und ihr Fach einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.

Erfolgreiche FWF-Forschungskarriere

Im Laufe ihrer erfolgreichen Karriere wurden mehrere Projekte von Andrea Fischer vom Wissenschaftsfonds FWF gefördert. So begann ihre Forschungskarriere mit einer Postdoc-Förderung im Rahmen des FWF-Programms „Hertha Firnberg“ von 2006 bis 2009 an der Universität Innsbruck. Weitere Projekte folgten an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wo sie am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung tätig ist. Von 2020 bis 2022 würdigte der FWF ihre Verdienste für die Wissenschaftskommunikation mit einer Förderung ihres Projekts „Von Anfang und Ende der (H)EIS(s)zeit: Gletscher und Klimageschichte“. Insgesamt konnte Andrea Fischer rund 1,1 Millionen Euro beim FWF einwerben.

Gletscher und deren Änderungen sind als Symbole des Klimawandels in der Öffentlichkeit besonders präsent. Die Gletscher der Ostalpen gehen im internationalen Vergleich besonders stark zurück. Dadurch bedingt gibt es starkes Interesse an Gletscherforschung, sowohl von nationalen und internationalen Medien, als auch von Bildungseinrichtungen und Museen. Mit ihren FWF-geförderten Projekten gelingt es Andrea Fischer, auf die Sensibilität der Gletscher der Alpen aufmerksam zu machen. Unter den derzeitigen Bedingungen gehen jährlich, wie aus den Projektergebnissen abschätzbar, etwa ein Meter Eis und damit mehrere Jahrzehnte des Klimaarchives verloren. In nur wenigen Jahren wird dieses Klimaarchiv unwiederbringlich verloren sein, und damit potenziell einige Jahrtausende Klimageschichte der österreichischen Alpen.

Andrea Fischer weist als ausgewiesene Expertin breitenwirksam auf die Folgen des Abschmelzens für das Alpenland Österreich hin und setzt sich für Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung ein. In den vergangenen Jahren war sie unter anderem maßgeblich am jährlichen Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins, am „Gletschertagebuch“ sowie zuletzt auch am ersten Bericht zum Kryosphären Monitoring Österreich (KryoMon AT) beteiligt.

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